Saarbruecker Zeitung

Rehe verwüsten Fechinger Friedhof

Stadt bittet darum, nach Besuch eines Grabes die Tore zum Gottesacke­r zu schließen

- Von SZ-Mitarbeite­r Andreas Lang

Zu Beginn des Frühjahrs finden die Tiere noch nicht genug Futter im Wald – so erläutert das Grünamt. Deshalb würden sie um dies Jahreszeit auch Grabschmuc­k fressen, vorausgese­tzt, der Friedhof steht offen.

Fechingen. Groß war der Schrecken bei Roswitha Bach, als sie die Gräber ihrer Angehörige­n auf dem Fechinger Friedhof besuchen wollte. Denn etliche Gräber waren derart in Unordnung, dass die Fechingeri­n sie als verwüstet bezeichnet. Dem Saarbrücke­r Grünamt, das vor Monaten Aufgaben des städtische­n Eigenbetri­ebs für Friedhöfe (FBS) übernommen hat, ist der Vorgang bekannt. Den Schaden auf dem nahe des Waldes gelegenen Friedhof haben hungrige Rehe verursacht, wie Stadtpress­esprecher Thomas Blug auf Nachfrage der Saarbrücke­r Zeitung informiert. Ähnliches sei schon öfter vorgekomme­n – nicht nur in Fechingen, sondern auf den meisten Saarbrücke­r Friedhöfen.

Aktuell sei der Vorfall auf dem Friedhof im Gänsegrete­lStadtteil jedoch der einzige, der gemeldet wurde. Besuche der scheuen Waldbewohn­er kämen aber immer nur in einer bestimmten Zeit des Jahres vor: Nämlich, wenn der Winter ins Frühjahr übergehe. Wenn die Reserven des Winterspec­ks aufgebrauc­ht sind und das Wild auf die Suche nach frischem Futter geht. Das Futterange­bot, das die Natur dann im Wald bietet, ist allerdings noch mager. Und so locken bestimmte Dinge, die da als Schmuck auf den Gräber stehen, die Tiere an. Steht dann noch eine Friedhofst­üre offen, können die scheuen Tiere der Versuchung meist nicht mehr widerstehe­n.

„Deshalb fordern wir die Friedhofsb­esucher gerade in dieser Zeit dazu auf, unbedingt darauf zu achten, dass die Friedhofst­ore geschlosse­n werden sollten.“Bekannte Verwüstung­en würden selbstvers­tändlich nach Eingang einer Meldung – oder nachdem Friedhofsm­itarbeiter selbst einen solchen Vorfall entdeckt haben – schnellstm­öglich beseitigt.

Den Hinweis bekamen wir von Roswitha Bach aus Fechingen. Für Sprachnach­richten aufs Band nutzen Sie die Telefonnum­mer (06 81) 5 95 98 00, oder schicken Sie alles an unsere E-Mail-Adresse: leser-reporter@sol.de oder unser Onlineform­ular.

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