Klare Ansagen vor dem Start
Designierter DFB-Präsident Grindel sieht keinen Zwist mit der Liga – Kein Hauptamt
Der Deutsche Fußball-Bund steht vor dem Neubeginn. Mit der Wahl von Reinhard Grindel zum Präsidenten wird die Führungsspitze wieder komplettiert. Der neue starke Mann ist auf vielen Baustellen gefordert.
Frankfurt. Der Polit-Profi ist als Krisenmanager gefragt: Reinhard Grindel soll den Deutschen Fußball-Bund (DFB) aus dem langen Schatten der WMAffäre 2006 herausführen und den größten Sportverband der Welt im Zusammenspiel mit dem auf mehr Einfluss pochenden Profi-Lager zukunftssicher aufstellen. Nach seiner Kür zum jüngsten DFB-Präsidenten seit 90 Jahren beim außerordentlichen Bundestag heute im Congress Center Messe Frankfurt verspricht Grindel als Mittler zwischen Amateuren und Profis mehr Transparenz und bessere Kontrolle: „Der DFB ist ein demokratischer Verband und nicht mit der Fifa vergleichbar, wo in einigen Teilen über viele Jahre korruptionsanfällige Strukturen wachsen konnten.“
Dennoch kommt auf den 54Jährigen aus Rotenburg/Wümme viel Arbeit zu. Auf der Agenda ganz oben stehen die Wahrung des Verbandsfriedens, die Schaffung neuer und moderner Strukturen, die weitere Aufarbeitung des WMSkandals, der Grindels Vorgänger Wolfgang Niersbach das Amt gekostet hatte, und die Bewerbung um die EM 2024.
Letzteres sieht der Bundestags-Abgeordnete, der sein Mandat nach der Wahl niederlegen will, als eine der größten Herausforderungen an. „Der Zuschlag für die EM 2024 ist sicher kein Automatismus. Dass beispielsweise auch aus Skandinavien Interesse signalisiert wird, nehmen wir ernst“, betonte