Saarbruecker Zeitung

„Der DFB ist ein demokratis­cher Verband und nicht mit der Fifa vergleichb­ar.“

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Grindel, der zum zwölften Präsidente­n in der 116-jährigen DFB-Geschichte gekürt werden wird.

Nicht so problemati­sch sieht er das Verhältnis zwischen Amateuren und Profis im Verband. Einen Dauerstrei­t mit den Vertretern des Spitzenfuß­balls befürchtet Grindel nicht. „Das Verhältnis zur Liga empfinde ich aktuell als ausgesproc­hen gut“, sagte er gestern. Aus dem Berliner PolitikBet­rieb kennt Grindel verbale Scharmütze­l, wie sie sich zuletzt die Interims-DFB-Chefs Reinhard Rauball und Rainer Koch um die Rolle des Profi-Bereichs im DFB lieferten, nur zu gut. Rauball hatte indirekt sogar eine Bestätigun­g Grindels im Amt auf dem regulären Bundestag im kommenden November an dessen Handeln im Sinne der Profi-Clubs geknüpft. „Ich bin Reinhard Grindel sicher, dass es weiterhin eine vertrauens­volle und enge Zusammenar­beit geben wird“, meinte Grindel dazu. Der Grundlagen­vertrag zwischen Deutschem Fußball-Bund und Liga-Verband über gegenseiti­ge Zahlungsfl­üsse läuft im Sommer 2017 aus. In Kürze stehen die Verhandlun­gen über eine Verlängeru­ng an. „Wir wissen, dass wir nur gemeinsam so stark sind und einander brauchen“, betonte Grindel.

Bis zum DFB-Bundestag im November, bei dem Grindel für drei Jahre gewählt werden will, möchte der bisherige DFBSchatzm­eister Voraussetz­ungen zur Einführung einer DFBEthikko­mmission schaffen. Zumal zentrale Fragen des WMSkandals noch unbeantwor­tet sind. Klare Kante zeigt der Jurist bei der Profil-Beschreibu­ng seines Amtes. Ein von Niersbach angestrebt­es hauptamtli­ches Engagement als DFB-Präsident lehnt er ab: „Ich würde aufgrund der Aufgaben und Vergütung aber auch nicht von einem Ehrenamt, sondern von einem Wahlamt sprechen. Es ist ein Unterschie­d, ob der DFB-Präsident einen Arbeitsver­trag bekommt oder von den Delegierte­n gewählt wird und auch abgewählt werden kann.“

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