Wer zu schwer ist, wird gestoppt
Landesbetrieb richtet auf A 6 Verwiegesystem vor Fechinger Talbrücke ein
„Ab auf die Waage“heißt es ab Mitte Mai vor der Fechinger Talbrücke. Dort wird gerade ein System eingerichtet, das verhindern soll, dass zu schwere Fahrzeuge über die Brücke fahren.
Saarbrücken. In Fechingen haben gestern Arbeiten für eine breitere Autobahnausfahrt von der A 6 begonnen. Der Grund: Hier wird eine der Waagen montiert, die ab Mitte Mai sicherstellen soll, dass nur noch Fahrzeuge über die Brücke fahren können, die unter einem bestimmten Gewicht liegen. Das genaue Gewicht ist laut Wirtschaftsministerium noch nicht festgelegt. Auch ob überhaupt in drei Wochen wieder Verkehr über die Brücke fahren kann, steht noch nicht fest. Die endgültige Entscheidung soll in der kommenden Woche fallen.
Über Induktionsschleifen und Sensoren sollen künftig alle Fahrzeuge vermessen und gewogen werden. „Man kann die Messstelle mit 50 Stundenkilometern durchfahren und muss überhaupt nicht stehenbleiben, es sei denn, man ist zu schwer“, erklärte Werner Nauerz das Verfahren gestern an der Baustelle. Der stellvertretende Direktor des Landesbetriebs für Straßenbau (LfS) ist guter Dinge, dass man die Brücke bald öffnen kann. „Wir sind voll im Plan. Wir haben 2000 Tonnen Material abgetragen und die Brücke damit leichter gemacht“, sagte er. Noch fehle das letzte Gutachten der Statiker, aber man sei optimistisch, dass man Mitte Mai den PkwVerkehr und leichte Lieferwagen wieder über die Brücke lassen könne. Die neue Ausfahrt wird den Fahrzeugen zur Verfügung stehen, die den Gewichtstest nicht bestehen. „Wiegt ein Fahrzeug zu viel, dann geht ein Signallicht an und eine Schranke senkt sich. Der Wagen wird dann nach rechts über die neue Ausfahrt zur Umleitungsstrecke geschickt“, sagte Nauerz.
Lkw müssen die Umleitung über die Heringsmühle und die Flughafenstraße ohnehin weiter nutzen. Die Waage in Fechingen und ihr Pendant in St. Ingbert- West lassen aber zumindest den Pkw-Verkehr wieder über die Brücke. Später, wenn die Brückenpfeiler verstärkt sind, sollen auch die Lkw wieder fahren dürfen. „Das wird in einem zweiten Schritt bis Jahresende umgesetzt sein“, sagte Nauerz.
Die saarländische Verkehrsministerin Anke Rehlinger (SPD) begutachtete gestern die Baustelle. Die Fahrbahn führt später über den blanken Beton. Der bekommt einen auffallenden roten Schutzanstrich.
Das Bundesverkehrsministerium will derweil prüfen, ob für einen Neubau der Fechinger Talbrücke ein beschleunigtes Verfahren möglich ist. Durch eine „Verkürzung der Rechtswege“könnte die Brücke unter Umständen schneller gebaut werden. Im Falle einer Klage gegen das Bauvorhaben würde der Instanzenzug von ansonsten zwei Instanzen (Oberverwaltungsgericht und Bundesverwaltungsgericht) auf eine Instanz (Bundesverwaltungsgericht) verkürzt. Ob durch dieses Verfahren tatsächlich Planungszeit eingespart werden kann, hängt davon ab, ob überhaupt jemand klagt.
„Wir sind voll im Plan.“LfS-Vizedirektor Werner Nauerz