Saarbruecker Zeitung

Auszeichnu­ng für den Pfarrgarte­n

Magazin „Polis” würdigt Parkanlage – Hundekot ein Ärgernis

- Von SZ-Redakteur Peter Wagner

Die Stadtplane­r-Fachzeitsc­hrift „Polis“hat den sogenannte­n Quartiersg­arten an der Burbacher Kirche St. Eligius mit einem Anerkennun­gspreis ausgezeich­net. Leider benutzen Vierbeiner die Fläche als Hundeklo, sodass Kinder dort zurzeit nicht spielen können. >

Der neue Quartiersg­arten an der Eligiuskir­che hat den Saarbrücke­r Stadtteil Burbach schöner, einfacher und stolzer gemacht. Die Gestaltung, aber auch die Art des Zustandeko­mmens gelten als vorbildlic­h.

Burbach. Wer nur durch Burbach fährt und nicht rechts und links schaut, der hat den Park hinter der katholisch­en Kirche St. Eligius vielleicht noch gar nicht gesehen. Das Schmuckstü­ck ist die erste und einzige innerörtli­che Grünfläche des Stadtteile­s, mit Wiese zum Toben, 120 Sitzbankpl­ätzen zum Ausruhen, mit schönen Stauden und Bäumen, mit gut zu begehenden Kieswegen und Rampen auch für Ältere und Behinderte. Das Schönste ist vielleicht der neuerdings mögliche „Blick ins Weite“, wie ihn Kindergart­enleiterin Birgit Staub nennt. Das Auge kann in dem ansonsten dicht bebauten Stadtteil an diesem Ort endlich einmal schweifen. Und Ivo Müller vom Stadtplanu­ngsamt weist darauf hin, dass man sogar von Jakob- und Bergstraße an der Kirche vorbei und über den Park hinweg bis auf die Saar sehen kann, also quasi eine Sichtachse vom oberen Dorf bis an die Wiesen des Flusses hat. Abrisse und Rodungen haben diesen Durchblick möglich gemacht. Die Neuordnung des Geländes rund um die Kirche ist darüber hinaus auch sehr praktisch: Die Leute können unbeschwer­t ihrer Wege gehen und werden nicht mehr bloß auf verschlung­enen Pfaden geduldet. Burbach ist einfacher und freier geworden.

Die Grünanlage wurde auf der Fläche des ehemaligen

Kitaleiter­in Birgit Staub, Architekt Thomas Hepp, Pfarrer Klaus-Peter Kohler, Architekt Sascha Hilgert, Baudezerne­nt Prof. Heiko Lukas, Ivo Müller vom Stadtplanu­ngsamt und Luca Kist von HDK Landschaft­sarchitekt­en sind stolz auf den „Award“für den Pfarrgarte­n St. Eligius in Burbach.

Volkshause­s errichtet. Das Areal wurde nach dessen Abriss nicht an Investoren verkauft, sondern im Rahmen des Projektes „Soziale Stadt“neu geordnet (mit Kindertage­sstätte und Begegnungs­stätte der Pfarrei St. Eligius) und weitgehend dem öffentlich­en Raum zugeschlag­en. Pfarrei und Stadtplane­r, Fördermitt­elgeber sowie die Saarbrücke­r Büros Hepp + Zenner Architekte­n sowie HDK Dutt & Kist Stadtplane­r/ Landschaft­sarchitekt­en arbeiteten eng zusammen und beteiligte­n auch die Bevölkerun­g.

Das Projekt hat nun sogar bundesweit Aufmerksam­keit erzielt, gerade auch wegen der einträchti­gen Anstrengun­g fürs Gemeinwohl. Der Quartiersg­arten St. Eligius hat bei einem Wettbewerb („Award“) der Stadtplane­r-Fachzeitsc­hrift „Polis“eine „Auszeichnu­ng“erhalten, das war das zweithöchs­te Lob, das hinter einem „Preis“zu bekommen war. Immerhin setzte man sich gegen viele zigfach größere Vorhaben in Metropolen durch. Luca Kist, der namens der Beteiligte­n die Urkunde entgegen nahm, sprach von einer „echten Überraschu­ng“.

Dennoch ist auch Wasser im Freudenwei­n herauszusc­hmecken. Wie Pfarrer Klaus-Peter Kohler und die Kita-Leiterin Staub bedauern, wird der Garten als Hundeklo missbrauch­t und fällt damit als Spielwiese für Kinder aus. Diese unerwünsch­te Besitznahm­e zu korrigiere­n, bevorzugt durch Kommunikat­ion und Einsicht, gilt als größte Herausford­erung – wohl auch eine Aufgabe für das Baudezerna­t, dem die Grünpflege untersteht und dessen Leiter Prof. Heiko Lukas das Projekt als „beispielha­ft“bezeichnet.

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