Saarbruecker Zeitung

Ein Nowitzki reicht nicht

Basketball-Star scheidet mit Dallas in den NBA-Playoffs aus – Wechsel kein Thema

- Von dpa-Mitarbeite­r Lars Reinefeld

Aus der Traum vom Titel: Für Dirk Nowitzki geht es wieder frühzeitig in die Sommerpaus­e. Erneut ist für die Dallas Mavericks in der ersten Playoff-Runde Schluss. Der 37-Jährige will dennoch in Dallas bleiben.

Oklahoma City. Dirk Nowitzki trug das erneute frühe PlayoffAus mit Fassung. Als die 1:4Niederlag­e der Dallas Mavericks in der ersten Runde gegen die Oklahoma City Thunder in der Nacht zu Dienstag durch das 104:118 in Oklahoma besiegelt war, verließ Deutschlan­ds Basketball-Star das Parkett der Chesapeake Energy Arena erhobenen Hauptes. Sogar die Fans der Thunder applaudier­ten, Nowitzki bedankte sich und streckte den Daumen in die Höhe. Dass er mit diesem verletzung­sgeplagten Team ein ernsthafte­r Anwärter auf den Titel sein würde, hatte der 37Jährige sowieso nicht erwartet.

„Ich bin wirklich stolz auf die Jungs, wir haben alles gegeben, was in unserer Macht stand“, sagte Nowitzki. Der Würzburger war mit 24 Punkten wieder einmal bester Werfer der Mavs, verhindern konnte er die entscheide­nde Niederlage aber auch nicht. Gegen die ThunderSta­rs Russell Westbrook (36 Punkte) und Kevin Durant (33) war ein guter Nowitzki einfach zu wenig. Bei den Mavs überzeugte­n noch Dwight Powell (16) und Justin Anderson (14).

„Im Endeffekt sind die Thunder eine Mannschaft mit zwei Superstars und einfach viel talentiert­er und tiefer besetzt als wir“, analysiert­e Nowitzki: „Und außerdem hatten wir zu viele Verletzte, das konnten wir nicht kompensier­en.“Im fünften Spiel der Serie hielten die Mavericks zwar wieder gut mit, für einen Sieg kamen die Gäste aber eigentlich nie infrage. In David Lee, Chandler Parsons, Deron Williams und Center Salah Mejri fehlten erneut vier wichtige Leute.

Und so stehen die Mavericks wieder einmal vor einer langen Sommerpaus­e, in der Club-Besitzer Mark Cuban und Trainer Rick Carlisle sich Gedanken machen müssen, wohin sie mit dem Club wollen. Seit dem Titelgewin­n 2011 haben es die Verantwort­lichen nicht mehr geschafft, ein Team zusammen- zustellen, dass in den Playoffs eine gute Rolle spielen kann. Zu sehr lastet die Verantwort­ung nach wie vor auf Nowitzki, der dies mit seinen 37 Jahren aber nicht mehr alleine tragen kann.

Der Würzburger will seinen Vertrag dennoch erfüllen. „Ich habe vor ein paar Jahren für drei Jahre unterschri­eben. Meine Intention war es immer, diesen Vertrag zu erfüllen“, sagte Nowitzki: „Ich habe immer gesagt, dass ich meine Karriere bei den Mavs beenden möchte – vor allem, seitdem wir vor ein paar Jahren den Titel gewonnen haben. Es gibt keinen Grund zu wechseln, es sei denn, die Mavs wollen einen kompletten Neuaufbau.“Nowitzki hätte die Option, aus seinem noch ein Jahr laufenden Vertrag auszusteig­en.

Dallas’ Trainer Rick Carlisle machte aber bereits unmittelba­r nach der Partie in Oklahoma deutlich, dass er auf keinen Fall auf Nowitzki verzichten will. „Wir müssen hoffen, dass das nicht Dirks letztes Spiel als Maverick war“, sagte Carlisle. „Er hat die Option, aus seinem Vertrag auszusteig­en, aber ich bin jederzeit bereit, in ein Flugzeug zu steigen, nach Deutschlan­d zu fliegen und ihn zurück- zuholen.“Doch die Sorgen von Carlisle dürften unbegründe­t sein. „So lange, wie wir versuchen, erfolgreic­h zu sein, werde ich bis zum Ende meiner Karriere ein Maverick sein“, sagte Nowitzki, bevor er sich in die Katakomben und in seine Sommerpaus­e verabschie­dete.

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FOTO: SMITH/DPA Er ist enttäuscht, aber er trägt es mit Fassung: Dirk Nowitzki (links) ist mit den Dallas Mavericks in den Playoffs der Basketball-Liga NBA ausgeschie­den.

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