Saarbruecker Zeitung

Brodersen glaubt noch an die kleine Chance

Basketball: Saarlouis Royals treten heute im dritten Finalspiel beim TSV Wasserburg an – Verein bestätigt Verpflicht­ung von Trainer Paar

- Von SZ-Redaktions­mitglied Daniel Konrad

Noch haben die Basketball­erinnen der Saarlouis Royals eine Chance auf den Titel. Aufbauspie­lerin Levke Brodersen ist optimistis­ch für das heutige dritte Spiel der Finalserie. Gewinnt aber der TSV Wasserburg, ist er Meister.

Saarlouis. Im ersten Spiel hatten es die Saarlouis Royals beinahe geschafft. Sie hatten den ungeschlag­enen TSV Wasserburg in der Finalserie um die deutsche Basketball-Meistersch­aft am Rande einer Niederlage – aber eben nur am Rande. Vergangene­n Freitag siegten die Wasserburg­erinnen am Ende mit 75:71.

Levke Brodersen, Aufbauspie­lerin der Royals, trauert dem Spiel noch immer nach. „Wir waren richtig knapp dran und am Ende einfach nicht abgezockt und clever genug“, erinnert sich die 21-Jährige. In Spiel zwei am Sonntag vor heimischem Publikum war die erste Hälfte schwach (25:44). „Wir haben uns nach der Pause zwar gesteigert, aber es hat nicht mehr gereicht“, erklärt Brodersen. Trotz der 58:68-Niederlage ist sie für das heutige dritte Spiel in Wasserburg (19 Uhr) zuversicht­lich: „Wir haben gezeigt, dass nicht mehr viel fehlt. Vielleicht ist sich Wasserburg mit den zwei Siegen im Rücken zu sicher.“Wenn Wasserburg aber gewinnt, ist der zehnte Titel des TSV perfekt.

Neuer Zweijahres-Vertrag Egal wie das Spiel und die Saison enden werden, Brodersens sportliche Zukunft ist gewiss. Sie unterzeich­nete diese Woche einen neuen Zweijahres­vertrag. „Ich fühle mich hier einfach sehr wohl. Saarlouis ist für mich eine neue Heimat geworden“, sagt die Lehramts-Studentin, die wie Kapitän Stina Barnert aus Wyk auf Föhr stammt. Sie hätte hier viele Bindungen aufgebaut. „Ich studiere hier, mein Freund wohnt hier. Auch die sportliche Perspektiv­e mit dem neuen Trainer passt“, erzählt Brodersen.

Der neue Trainer heißt Hermann Paar. Gestern bestätigte­n die Royals, was die Saarbrücke­r Zeitung bereits vergangene­n Freitag berichtet hatte. Paar, der die Royals schon von 1992 bis 2001 betreut hatte, unterschri­eb einen Vertrag über ein Jahr mit der Option auf ein weiteres.

Brodersen „freut sich riesig darauf, etwas Neues zu erleben. Ich kenne ihn nicht, aber man hört von anderen Spielerinn­en, die schon mit ihm zusammenge­arbeitet haben, viel Gutes“. Ihre Freude erklärt sich auch damit, dass Brodersen eine schwere Zeit hinter sich hat. Insgesamt elf Monate war sie nach ihrem Kreuzbandr­iss raus aus dem Leistungss­port, die Ärzte bezweifelt­en, ob sie überhaupt zurückkehr­en würde. Doch sie hat es geschafft.

„Es war ein wichtiges Jahr für mich. Ich bin stolz, dass ich kör-

Levke Brodersen (links) will mit ihren Saarlouis Royals heute gewinnen. Tut sie es nicht, ist Wasserburg deutscher Meister.

perlich alles weggesteck­t habe“, sagt die 21-Jährige, die sich gewünscht hätte, mehr zu spielen. „Es war sehr schwierig mit unserem Trainer Saulius Vadopalas. Er hat eine kleine Rotation gespielt und sehr auf unsere erfahrenen Spielerinn­en gebaut. Trotzdem war unser Verhältnis gut“, beteuert sie.

In Zukunft wird wohl wieder mehr Verantwort­ung auf ihren Schultern lasten. Mit Barnert (nach Keltern) und Kimberly Pohlmann (nach Halle) verlassen zwei wichtige Leistungst­rägerinnen die Royals nach der Runde (die SZ berichtete). „Es wird verdammt schwer, das aufzufange­n. Kimmy und Stina waren die Stützen der Mannschaft in den vergangene­n beiden Jahren“, sagt Brodersen. Doch gleichzeit­ig bietet sich für sie eine Chance. Ihre Position in der Anfangsfor­mation wird frei – und diesen Platz möchte sie möglichst haben: „Ich werde hart dafür arbeiten und glaube an meine Chance.“So wie sie an die Chance heute Abend glaubt, dem so starken TSV Wasserburg zumindest ein Spiel in der Finalserie zu klauen.

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FOTO: FEHRMANN

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