Handwerk im Saarland freut sich über viele Aufträge im Frühjahr
Kammerpräsident Wegner: Saar-Unternehmen haben mehr Aufträge und mehr Umsätze als vor einem Jahr
Saarbrücken. Die saarländischen Handwerksbetriebe haben quer durch alle Branchen in diesem Frühjahr mehr Aufträge als noch vor einem Jahr. Von einer „hervorragenden Stimmung im Handwerk“sprach gestern der Präsident der Handwerkskammer des Saarlandes, Bernd Wegner, in der Frühjahrs-Pressekonferenz seiner Kammer. Zurückzuführen sei der positive Trend auf die niedrigen Zinsen. Viele Saarländer legten ihr Geld nicht mehr auf der Bank an, sondern konsumierten lieber oder investierten in die Renovierung der Wohnung oder des eigenen Hauses. Besonders gut läuft es für alle Handwerksbetriebe, die den gewerblichen Bedarf abdecken: vom Metallbauer bis hin zu allen Unternehmen, die große Industriebetriebe beliefern. Das SaarHandwerk beschäftigt derzeit insgesamt rund 65 000 Mitarbeiter.
Nach der Frühjahrsumfrage der saarländischen Handwerkskammer sehen 87 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage als gut oder befriedigend an. Dieser Wert ist deutlich höher als vor einem Jahr.
Saarbrücken. Was den Sparer ärgert, freut den Handwerker. Wegen der niedrigen Zinsen wandert das Geld nicht auf ein Sparkonto, sondern in Konsum oder Investitionen in die eigene Wohnung beziehungsweise das eigene Haus. Die Saar-Handwerksbetriebe sind deshalb sehr gut mit Aufträgen ausgelastet, berichtete gestern der Präsident der Handwerkskammer, Bernd Wegner, in der Frühjahrs-Pressekonferenz. „Die Stimmungslage ist hervorragend“, so Wegner. Der Geschäftsklimaindex, der die Beurteilung der Geschäftslage sowie der Zukunftserwartungen der Unternehmen abbildet, stieg zum dritten Mal in Folge und liegt nur noch einen Punkt unter seinem bisherigen Bestwert.
Die Zufriedenheit mit Aufträgen und Umsätzen ziehe sich quer durch alle Branchen des Handwerks. Am besten läuft es derzeit bei allen Handwerkern, die den gewerblichen Bedarf abdecken: vom Metallbauer bis zu den Zulieferern der großen Industriebetriebe. Hier wird die Entwicklung der Aufträge und Umsätze deutlich besser bewertet als noch im Frühjahr 2015.
Auch das KfzGewerbe und das Nahrungsmittel-Handwerk könnten sich über Aufträge nicht beklagen. Letzteres profitiere davon, dass immer mehr Verbraucher nach regionalen Produkten fragen. Fotografen, Friseure, Kosmeti- ker und Uhrmacher hätten derzeit auch viel zu tun, ebenso Dienstleister im Gesundheitswesen wie etwa OrthopädieSchuhmacher, Zahntechniker oder auch Augenoptiker.
Mehr Aufträge könnte sich dagegen das Bauhauptgewerbe vorstellen. Wegner kritisierte, dass es sich die Politik in einem Punkt etwas einfach gemacht habe. So sei in den vergangenen Jahren versäumt worden, rechtzeitig in die Infrastruktur zu in- vestieren. Wohin das führt, zeige eindeutig das Beispiel der Fechinger Talbrücke. Insgesamt erwartet Wegner, dass die Auslastung der Handwerksbetriebe noch weiter steigen und an eine Grenze stoßen wird. Denn immer mehr Betriebe suchten vergeblich Fachkräfte. Bis auf Weiteres werde die Zahl der Beschäftigten im Saar-Handwerk mit 65 000 Mitarbeitern konstant bleiben.
Wegner und Hauptgeschäftsführer Arnd Klein-Zirbes appellierten an junge Menschen, sich eine Karriere im Handwerk zu überlegen. Mit dem Meistertitel in der Tasche und der Chance, früh gutes Geld zu verdienen, bei Bedarf auch als Unternehmensgründer, könne man erfolgreicher sein als mit einer abgebrochenen Laufbahn als Student. Kaum erfolgreich seien Versuche, Franzosen für eine Ausbildung im Saar-Handwerk zu gewinnen. Im September will die Kammer trotzdem erneut in Lothringen werben.