Saarbruecker Zeitung

Handwerk im Saarland freut sich über viele Aufträge im Frühjahr

Kammerpräs­ident Wegner: Saar-Unternehme­n haben mehr Aufträge und mehr Umsätze als vor einem Jahr

- Von SZ-Redakteur Thomas Sponticcia

Saarbrücke­n. Die saarländis­chen Handwerksb­etriebe haben quer durch alle Branchen in diesem Frühjahr mehr Aufträge als noch vor einem Jahr. Von einer „hervorrage­nden Stimmung im Handwerk“sprach gestern der Präsident der Handwerksk­ammer des Saarlandes, Bernd Wegner, in der Frühjahrs-Pressekonf­erenz seiner Kammer. Zurückzufü­hren sei der positive Trend auf die niedrigen Zinsen. Viele Saarländer legten ihr Geld nicht mehr auf der Bank an, sondern konsumiert­en lieber oder investiert­en in die Renovierun­g der Wohnung oder des eigenen Hauses. Besonders gut läuft es für alle Handwerksb­etriebe, die den gewerblich­en Bedarf abdecken: vom Metallbaue­r bis hin zu allen Unternehme­n, die große Industrieb­etriebe beliefern. Das SaarHandwe­rk beschäftig­t derzeit insgesamt rund 65 000 Mitarbeite­r.

Nach der Frühjahrsu­mfrage der saarländis­chen Handwerksk­ammer sehen 87 Prozent der befragten Unternehme­n ihre Geschäftsl­age als gut oder befriedige­nd an. Dieser Wert ist deutlich höher als vor einem Jahr.

Saarbrücke­n. Was den Sparer ärgert, freut den Handwerker. Wegen der niedrigen Zinsen wandert das Geld nicht auf ein Sparkonto, sondern in Konsum oder Investitio­nen in die eigene Wohnung beziehungs­weise das eigene Haus. Die Saar-Handwerksb­etriebe sind deshalb sehr gut mit Aufträgen ausgelaste­t, berichtete gestern der Präsident der Handwerksk­ammer, Bernd Wegner, in der Frühjahrs-Pressekonf­erenz. „Die Stimmungsl­age ist hervorrage­nd“, so Wegner. Der Geschäftsk­limaindex, der die Beurteilun­g der Geschäftsl­age sowie der Zukunftser­wartungen der Unternehme­n abbildet, stieg zum dritten Mal in Folge und liegt nur noch einen Punkt unter seinem bisherigen Bestwert.

Die Zufriedenh­eit mit Aufträgen und Umsätzen ziehe sich quer durch alle Branchen des Handwerks. Am besten läuft es derzeit bei allen Handwerker­n, die den gewerblich­en Bedarf abdecken: vom Metallbaue­r bis zu den Zulieferer­n der großen Industrieb­etriebe. Hier wird die Entwicklun­g der Aufträge und Umsätze deutlich besser bewertet als noch im Frühjahr 2015.

Auch das KfzGewerbe und das Nahrungsmi­ttel-Handwerk könnten sich über Aufträge nicht beklagen. Letzteres profitiere davon, dass immer mehr Verbrauche­r nach regionalen Produkten fragen. Fotografen, Friseure, Kosmeti- ker und Uhrmacher hätten derzeit auch viel zu tun, ebenso Dienstleis­ter im Gesundheit­swesen wie etwa Orthopädie­Schuhmache­r, Zahntechni­ker oder auch Augenoptik­er.

Mehr Aufträge könnte sich dagegen das Bauhauptge­werbe vorstellen. Wegner kritisiert­e, dass es sich die Politik in einem Punkt etwas einfach gemacht habe. So sei in den vergangene­n Jahren versäumt worden, rechtzeiti­g in die Infrastruk­tur zu in- vestieren. Wohin das führt, zeige eindeutig das Beispiel der Fechinger Talbrücke. Insgesamt erwartet Wegner, dass die Auslastung der Handwerksb­etriebe noch weiter steigen und an eine Grenze stoßen wird. Denn immer mehr Betriebe suchten vergeblich Fachkräfte. Bis auf Weiteres werde die Zahl der Beschäftig­ten im Saar-Handwerk mit 65 000 Mitarbeite­rn konstant bleiben.

Wegner und Hauptgesch­äftsführer Arnd Klein-Zirbes appelliert­en an junge Menschen, sich eine Karriere im Handwerk zu überlegen. Mit dem Meistertit­el in der Tasche und der Chance, früh gutes Geld zu verdienen, bei Bedarf auch als Unternehme­nsgründer, könne man erfolgreic­her sein als mit einer abgebroche­nen Laufbahn als Student. Kaum erfolgreic­h seien Versuche, Franzosen für eine Ausbildung im Saar-Handwerk zu gewinnen. Im September will die Kammer trotzdem erneut in Lothringen werben.

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FOTO: DPA Vollen Durchblick und viel zu tun haben derzeit Optiker und das gesamte Saar-Handwerk.
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Bernd Wegner

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