Wo Saarbrücker unter der Brückensperrung leiden
Zahlen zeigen, wie viel Verkehr die Umleitungsstrecken zusätzlich verkraften müssen
Die Sperrung der baufälligen Autobahnbrücke in Fechingen Ende März hat der Stadt Saarbrücken nach deren Einschätzung „erhebliche Probleme, aber kein Chaos" beschert. Das belegen jetzt aktuelle Zahlen über die Verkehrsmengen auf den Ausweichrouten.
Saarbrücken. Die Vollsperrung der Autobahn A 6 wegen der Einsturzgefahr der Fechinger Talbrücke hat massive Auswirkungen auf die Verkehrssituation in Saarbrücken. Wie das Stadtplanungsamt in einem Bericht an den Bauausschuss mitteilt, kommt es auf den verschiedenen Ausweichstrecken „zu erheblichen Mehrbelastun- gen mit entsprechenden Folgeerscheinungen“. Aufgrund von Beobachtungen vor Ort und von Auswertungen mit Hilfe des städtischen Verkehrsmodells verteilt sich der Umleitungsverkehr vor allem auf vier Strecken im Stadtgebiet: Die Flughafenstraße (L 108) muss täglich etwa 12 000 Kraftfahrzeuge mehr aufnehmen, die Kaiserstraße (B 40) in Scheidt und Schafbrücke 9000 Kraftfahrzeuge mehr, der Meerwiesertalweg 9000 und die Camphauser Straße 5000 Kraftfahrzeuge zusätzlich.
Die damit verbundenen Probleme für die Verkehrsteilnehmer und die Anwohner an den Ausweichstrecken hält man im Rathaus für „erheblich“. Das „ganz große Chaos“sei allerdings ausgeblieben, auch dank etlicher kurzfristiger Maßnahmen. So habe die städtische „Task Force“unter Leitung der Oberbürgermeisterin das Freiräumen von Baustellen veranlasst, Ampelschaltungen geändert, Halteverbote eingerichtet, Bankette (Seitenstreifen) verstärkt und die Benutzung von Bus und Saarbahn attraktiver gemacht.
Ins Auge gefasst, aber nach Prüfung verworfen, wurden ein Ringverkehr um den gesperrten Bereich, eine alternative Busführung in Fechingen durch den Talweg und den Feldweg sowie die Freigabe von zwei Feldwegen zwischen Fechingen und Güdingen für den Autoverkehr.
Würde die Brücke demnächst zumindest eingeschränkt für den Pkw-Verkehr geöffnet, er- warten die Saarbrücker Stadtplaner „eine deutliche Entlastung auf den Umleitungsstrecken“. Nach den Prognoserechnungen könnten in diesem Fall bereits wieder etwa zwei Drittel des normalen Pkw-Verkehrs über die A 6 fahren, wodurch die Umleitungsstrecken deutlich entlastet würden.
Voraussetzung hierfür sei allerdings, dass es gelänge, die Lastwagen reibungslos und ohne größere Beeinträchtigungen des Pkw-Verkehrs auf die Umleitungsstrecken abzuleiten. Es sei jetzt schon erkennbar, dass durch die erhöhte Verkehrsbelastung auf bestimmten Abschnitten der Umleitungsstrecken Instandsetzungsmaßnahmen nötig werden, etwa in der Kaiserstraße oder „An der Heringsmühle“.