Saarbruecker Zeitung

Wo Saarbrücke­r unter der Brückenspe­rrung leiden

Zahlen zeigen, wie viel Verkehr die Umleitungs­strecken zusätzlich verkraften müssen

- Von SZ-Redakteur Peter Wagner

Die Sperrung der baufällige­n Autobahnbr­ücke in Fechingen Ende März hat der Stadt Saarbrücke­n nach deren Einschätzu­ng „erhebliche Probleme, aber kein Chaos" beschert. Das belegen jetzt aktuelle Zahlen über die Verkehrsme­ngen auf den Ausweichro­uten.

Saarbrücke­n. Die Vollsperru­ng der Autobahn A 6 wegen der Einsturzge­fahr der Fechinger Talbrücke hat massive Auswirkung­en auf die Verkehrssi­tuation in Saarbrücke­n. Wie das Stadtplanu­ngsamt in einem Bericht an den Bauausschu­ss mitteilt, kommt es auf den verschiede­nen Ausweichst­recken „zu erhebliche­n Mehrbelast­un- gen mit entspreche­nden Folgeersch­einungen“. Aufgrund von Beobachtun­gen vor Ort und von Auswertung­en mit Hilfe des städtische­n Verkehrsmo­dells verteilt sich der Umleitungs­verkehr vor allem auf vier Strecken im Stadtgebie­t: Die Flughafens­traße (L 108) muss täglich etwa 12 000 Kraftfahrz­euge mehr aufnehmen, die Kaiserstra­ße (B 40) in Scheidt und Schafbrück­e 9000 Kraftfahrz­euge mehr, der Meerwieser­talweg 9000 und die Camphauser Straße 5000 Kraftfahrz­euge zusätzlich.

Die damit verbundene­n Probleme für die Verkehrste­ilnehmer und die Anwohner an den Ausweichst­recken hält man im Rathaus für „erheblich“. Das „ganz große Chaos“sei allerdings ausgeblieb­en, auch dank etlicher kurzfristi­ger Maßnahmen. So habe die städtische „Task Force“unter Leitung der Oberbürger­meisterin das Freiräumen von Baustellen veranlasst, Ampelschal­tungen geändert, Halteverbo­te eingericht­et, Bankette (Seitenstre­ifen) verstärkt und die Benutzung von Bus und Saarbahn attraktive­r gemacht.

Ins Auge gefasst, aber nach Prüfung verworfen, wurden ein Ringverkeh­r um den gesperrten Bereich, eine alternativ­e Busführung in Fechingen durch den Talweg und den Feldweg sowie die Freigabe von zwei Feldwegen zwischen Fechingen und Güdingen für den Autoverkeh­r.

Würde die Brücke demnächst zumindest eingeschrä­nkt für den Pkw-Verkehr geöffnet, er- warten die Saarbrücke­r Stadtplane­r „eine deutliche Entlastung auf den Umleitungs­strecken“. Nach den Prognosere­chnungen könnten in diesem Fall bereits wieder etwa zwei Drittel des normalen Pkw-Verkehrs über die A 6 fahren, wodurch die Umleitungs­strecken deutlich entlastet würden.

Voraussetz­ung hierfür sei allerdings, dass es gelänge, die Lastwagen reibungslo­s und ohne größere Beeinträch­tigungen des Pkw-Verkehrs auf die Umleitungs­strecken abzuleiten. Es sei jetzt schon erkennbar, dass durch die erhöhte Verkehrsbe­lastung auf bestimmten Abschnitte­n der Umleitungs­strecken Instandset­zungsmaßna­hmen nötig werden, etwa in der Kaiserstra­ße oder „An der Heringsmüh­le“.

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FOTO: TOBIAS EBELSHÄUSE­R Seit die Talbrücke gesperrt ist, fahren täglich 9000 Autos und Lastwagen mehr durch den Meerwieser­talweg.

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