Saarbruecker Zeitung

Daniel Brühl wäre gerne eine Spielzeugf­igur

Daniel Brühl über seine Rolle in „The First Avenger: Civil War“

-

Mit dem Saarbrücke­r OphülsGewi­nnerfilm „Das weiße Rauschen“und „Good Bye, Lenin!“erlebte Schauspiel­er Daniel Brühl seinen Durchbruch. Es folgten Filme wie „Die fetten Jahre sind vorbei“, „2 Tage Paris“und Quentin Tarantinos „Inglouriou­s Basterds“. Nun ist er an der Seite von Robert Downey Jr. und Scarlett Johansson als Bösewicht Helmut Zemo in der Verfilmung des Marvel-Comics „The First Avenger: Civil War“zu sehen. SZ-Mitarbeite­r Dieter Oßwald hat mit Brühl gesprochen.

Fällt die Rolle in einem ComicFilm nicht fast automatisc­h eindimensi­onal aus? Brühl: Keineswegs. Ich habe versucht, meine Figur transparen­t zu machen, damit man einen Zugang zu ihr bekommt. Er ist kein eindimensi­onaler Bösewicht, sondern ein geheimnisv­oller Typ, bei dem man sich fragt, was er da überhaupt macht. Erst am Ende erfährt man seine Motivation.

Endet man nach einem Auftritt in einem Comic-Film anschließe­nd automatisc­h in einem Computersp­iel? Brühl: Das ist denkbar, bislang habe ich jedoch nichts Konkretes dazu gehört. In einem Computersp­iel aufzutrete­n klingt doch cool – und wer dann noch als Spielzeug-Figur in der Junior-Tüte landet, der hat es mit der Karriere wohl geschafft.

Welche Souvenirs nimmt man von den Dreharbeit­en solch einer Comicverfi­lmung mit? Brühl: Das war schon ein bisschen wie Kindergebu­rtstag, unter anderem gab es die ganzen vorigen Verfilmung­en auf Blu-Ray. Ein ganz besonderes Erinnerung­sstück ist der Schlüssela­nhänger von Robert Downey Jr., den er selbst entworfen hat und den er nur ganz wenigen geschenkt hat.

Comic-Verfilmung­en machen enorme Gewinne. Bekommt man als Schauspiel­er ein Stück vom großen Kuchen ab? Brühl: An den Einnahmen bin ich nicht beteiligt. Dennoch gibt es kein Grund zu klagen: Ich wurde sehr fair behandelt.

Wie kommt man überhaupt an eine Rolle in solch einem Film? Brühl: Kevin Feige, der Chef der Marvel-Studios, kannte meine Filme und wollte mich in London treffen. Dort hat er dann gleich ganz konkret über das Projekt gesprochen – drei Tage später kam der Anruf, dass ich dabei bin.

Was macht man mit Hollywood-Stars am Feierabend? Brühl: Das Angenehme an den Amerikaner­n ist die große Herzlichke­it. Man wird am Set sofort willkommen geheißen und bekommt nie das Gefühl vermittelt, Außenseite­r zu sein. Man hat mich gleich zu Basketball-Spielen eingeladen oder wir sind wir oft gemeinsam ausgegange­n. Solche Erfahrunge­n würde ich sehr gerne wiederhole­n.

Vor dem Filmstart durften Sie öffentlich kein Wort zur Handlung sagen. Ist diese Geheimhalt­ung auf Dauer nicht anstrengen­d? Brühl: Es spannt schon etwas an, wenn man ständig im Hinterkopf hat, auf das Drehbuch extrem aufpassen zu müssen und den Laptop nirgendwo liegen zu lassen.

Was wäre die mögliche Strafe? Brühl: Das will ich lieber gar nicht wissen. Irgendetwa­s Unangenehm­es würde sicher passieren. . .

Der Film läuft in fast allen Kinos der Region.

 ??  ??
 ?? FOTO: DISNEY ?? Daniel Brühl als mysteriöse­r Helmut Zemo in „The First Avenger: Civil War“.
FOTO: DISNEY Daniel Brühl als mysteriöse­r Helmut Zemo in „The First Avenger: Civil War“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany