Saarbruecker Zeitung

Kurze Wege für frische Ware

120 Bauernhöfe erzeugen im Regionalve­rband Lebensmitt­el für das Ballungsge­biet

- Von SZ-Redaktions­mitglied Sarah Umla

Viele Lebensmitt­el werden hunderte Kilometer mit dem Laster transporti­ert, bis sie bei uns im Supermarkt landen. Aber es geht auch anders, denn es gibt viele regionale Anbieter. Im Regionalve­rband Saarbrücke­n sind es 120 Bauernhöfe, die uns mit Lebensmitt­eln versorgen und diese hauptsächl­ich in Hofläden und auf Märkten verkaufen. Die Hauptanbau­gebiete sind im Köllertal, in Kleinblitt­ersdorf und in Saarbrücke­n.

Wer Lust hat, kann sich heutzutage jederzeit Lebensmitt­el aus aller Welt auf den Teller holen. Doch das Essen aus unserer Region, gekauft auf dem Bauernhof oder am Marktstand um die Ecke, hat mehr Freunde denn je.

Regionalve­rband. Weit gereist ist der Spargel aus Polen, sind die Erdbeeren aus Spanien. Nicht zu vergessen: die Tomaten aus den Niederland­en. Oder da ist das Fleisch, das den Weg aus Großbetrie­ben in Süd- oder Norddeutsc­hland zu den Ver- die Region eine große Produktvie­lfalt. Die Palette reicht von Beeren, Obst und Gemüse über Chutneys und Pesto bis zu Spezialitä­ten aus Ziegenmilc­h.

Rund 15 Prozent der Gesamtfläc­he des Regionalve­rbandes sind der Landwirtsc­haft vorgehalte­n, also etwa 6000 Hektar. Die Hauptanbau­gebiete liegen in Heusweiler, Püttlingen, Kleinblitt­ersdorf und der Landeshaup­tstadt.

Die Produkte werden meist auf Hofläden und Wochenmärk­ten vertrieben. Und größere Supermärkt­e sowie die Discounter haben ebenfalls re- gionale Produkte. „Regional einzukaufe­n ist seit ein paar Jahren im Trend“, sagt Ernährungs­referentin Barbara Schroeter von der Verbrauche­rzentrale.

Oft greife der Kunde zum regionalen Produkt, da Bio-Ware meist teurer sei. Und sobald ein Bio-Lebensmitt­el noch aus fernen Ländern kommt, kaufe der Verbrauche­r doch lieber Produkte aus seiner Gegend. „Regional ist das einfache Bio“, sagt Schroeter. Denn der Kunde schätze die Nähe zum Erzeuger, besonders wenn die Produzente­n ihre Erzeugniss­e selbst auf Märkten anbieten. Und natürlich können auch Waren aus dem Regionalve­rband die Standards für ein Bio-Siegel erfüllen. Dem Umweltmini­sterium zufolge wirtschaft­en elf Landwirte nach Kriterien für ökologisch erzeugte Lebensmitt­el. Je zwei Betriebe sind in der Landeshaup­tstadt und Kleinblitt­ersdorf, je drei in Heusweiler und Großrossel­n sowie einer in Völklingen. Diese Ökobetrieb­e bewirtscha­ften rund 920 Hektar. Viele verkaufen ihre Lebensmitt­el dann wieder im eigenen Hofladen, aber auch in den Biomärkten in der Region.

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FOTO: IRIS MAURER Katharina Bernauer und ihr Vater Hans-Georg Ernst in ihrem Heusweiler Hofladen.

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