Saarbruecker Zeitung

Derb und hektisch

- Von Alexandra Stahl

Früher holte man sich beim Nachbarn ein Ei und sagte höflich Danke, heute bewirft man dessen Fenster mit benutzten Tampons – naja, zumindest in überdrehte­n USKomödien. „Bad Neighbors 2“treibt das Thema Nachbarsch­afts-Streit auf die Spitze und lässt erneut ein junges Elternpaar an feierwütig­en Studenten verzweifel­n. Anders als im Vorgängerf­ilm ist es keine männliche Studentenv­erbindung, sondern eine weibliche. Trotzdem wieder dabei: Zac Efron und Seth Rogen.

Das Leben als amerikanis­che Studentin scheint hart zu sein: Immer muss man gut aussehen, niemals darf man Partys schmeißen, nur zu denen der sexistisch­en männlichen Kommiliton­en gehen. Partymotto: irgendwas mit Penis. Shelby (Chloë Grace Moretz) und ihre Freundinne­n haben darauf keine Lust mehr und rufen ihre eigene Studentenv­erbindung Kappa Nu aus. Hier tragen sie Hoodie statt Hotpants, haben Chipskrüme­l im Haar und verkleiden sich als Minions. Wer nicht für den Feminismus ist, darf gar nicht erst mitfeiern. Feiern ist das Stichwort: Was für die Studentinn­en Kampf gegen Sexismus bedeutet, heißt für Mac (Seth Rogen) und Kelly Radner (Rose Byrne, Foto: UIP) schlaflose Nächte. Das Ehepaar samt zweijährig­er Tochter Stella wohnt nebenan – und hat eigentlich vor, sein Haus zu verkaufen. Doch wie sollen sie bei den Nachbarn einen Käufer finden?

Wie schon im ersten Teil entspinnt sich nun ein Nachbarsch­aftskrieg der extremen Sorte – irgendwann fliegen blutige Tampons gegen Fenster. Regisseur Nicholas Stoller liefert eine Brachial-Komödie mit derbem Humor, hektischem Tempo und einer erwartbare­n Handlung ab. (USA 2016, Regie: Nicholas Stoller) Rose Byrne als Kelly.

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