Derb und hektisch
Früher holte man sich beim Nachbarn ein Ei und sagte höflich Danke, heute bewirft man dessen Fenster mit benutzten Tampons – naja, zumindest in überdrehten USKomödien. „Bad Neighbors 2“treibt das Thema Nachbarschafts-Streit auf die Spitze und lässt erneut ein junges Elternpaar an feierwütigen Studenten verzweifeln. Anders als im Vorgängerfilm ist es keine männliche Studentenverbindung, sondern eine weibliche. Trotzdem wieder dabei: Zac Efron und Seth Rogen.
Das Leben als amerikanische Studentin scheint hart zu sein: Immer muss man gut aussehen, niemals darf man Partys schmeißen, nur zu denen der sexistischen männlichen Kommilitonen gehen. Partymotto: irgendwas mit Penis. Shelby (Chloë Grace Moretz) und ihre Freundinnen haben darauf keine Lust mehr und rufen ihre eigene Studentenverbindung Kappa Nu aus. Hier tragen sie Hoodie statt Hotpants, haben Chipskrümel im Haar und verkleiden sich als Minions. Wer nicht für den Feminismus ist, darf gar nicht erst mitfeiern. Feiern ist das Stichwort: Was für die Studentinnen Kampf gegen Sexismus bedeutet, heißt für Mac (Seth Rogen) und Kelly Radner (Rose Byrne, Foto: UIP) schlaflose Nächte. Das Ehepaar samt zweijähriger Tochter Stella wohnt nebenan – und hat eigentlich vor, sein Haus zu verkaufen. Doch wie sollen sie bei den Nachbarn einen Käufer finden?
Wie schon im ersten Teil entspinnt sich nun ein Nachbarschaftskrieg der extremen Sorte – irgendwann fliegen blutige Tampons gegen Fenster. Regisseur Nicholas Stoller liefert eine Brachial-Komödie mit derbem Humor, hektischem Tempo und einer erwartbaren Handlung ab. (USA 2016, Regie: Nicholas Stoller) Rose Byrne als Kelly.