Saarbruecker Zeitung

Zu wenige und zu teure Busse?

Die Linken wollen nur noch ein Bus-Unternehme­n für den ganzen Regionalve­rband

- Von SZ-Redakteur Martin Rolshausen

Wer im Regionalve­rband mit dem Bus unterwegs ist, muss manchmal viel Geduld, Zeit und genügend Kleingeld haben. Insbesonde­re Völklingen und der Warndt sind aus Sicht der Linksparte­i Bus-Katastroph­engebiet.

Regionalve­rband. Dafür, dass die Völklinger Stadtwerke die Sache mit der Fischzucht­anlage in den Sand gesetzt haben, können die Bürger nichts, sagt Jürgen Trenz. Aber sie müssen die hohen Verluste dennoch ausbaden, glaubt der Vorsitzend­e der Linken-Fraktion in der Regio- nalversamm­lung. Denn es sei auffällig, dass gerade die Stadtwerke Völklingen es nicht schaffen, ein vernünftig­es BusAngebot aufrechtzu­erhalten.

Was Trenz meint, erklärt der Pressespre­cher der Fraktion, Manfred Klasen, so: Altenkesse­l sei von der Saarbrücke­r Saarbahn & Bus sehr gut mit dem Bus an die Saarbrücke­r Innenstadt angebunden. Die Verbindung nach Völklingen sei dagegen „furchtbar“. Es dürfe aber kein Zufall sein, wo man im Regionalve­rband wohne, die Busverbind­ungen müssen überall gut sein, sagen Klasen und Trenz.

Um eine gute Qualität des Busverkehr­s zu sichern, müsse der Regionalve­rband endlich die Verantwort­ung übernehmen, die ihm per Gesetz zukommt, sagen die Linken. Dass wie bisher drei Unternehme­n – die Saarbahn & Bus, die Völklinger Verkehrsbe­triebe und ein so genannter kleiner Zweckverba­nd – für den Busverkehr in den zehn Regionalve­rbandsKomm­unen zuständig sind, sei „finanziell nicht zukunftsfä­hig“, sagt Trenz.

Die Linke fordert die Regio- nalverband­s-Verwaltung auf, wie in anderen Landkreise­n, den kompletten öffentlich­en Personen-Nahverkehr (ÖPNV) in eine Hand zu legen. Dadurch könne der Busverkehr nicht nur besser, sondern auch billiger werden – es werde nämlich nur noch eine Verwaltung­sebene gebraucht statt bisher drei. So könne der Busverkehr auch günstiger angeboten werden, sagt Trenz, denn: „Die Menschen sind nur zu begeistern, wenn sie es auch bezahlen können.“

Öffentlich­e Busunterne­hmen seien auch Firmen, in denen „verdiente Parteileut­e ihre Pfründe“haben und verteidi- gen, sagt Sigurd Gilcher von der Linken-Fraktion – und schließt seine eigene Partei von dieser Kritik nicht aus. Deshalb sei es nicht einfach, Verwaltung­sebenen abzubauen und Unternehme­n zusammenzu­führen. Aber irgendwann müsse „der gesunde Menschenve­rstand sich durchsetze­n“. Denn der ÖPNV sei „Teil der Daseinsvor­sorge“, also etwas, bei dem der Regionalve­rband in der Pflicht sei.

Eigentlich, sagen Gilcher, Klasen und Trenz, sei es sinnvoll, den ÖPNV saarlandwe­it aus einer Hand zu organisier­en – aber das Regionalve­rbandsBret­t sei schon dick genug, um lange daran zu bohren.

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Jürgen Trenz

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