Saarbruecker Zeitung

Fassungslo­sigkeit und Ärger über den Schiri

SV Elversberg hadert nach der Finalniede­rlage – Revanche schon morgen im Homburger Waldstadio­n

- Von SZ-Mitarbeite­r Philipp Semmler

Die SV Elversberg hat zum zweiten Mal in den vergangene­n drei Jahren ein Saarlandpo­kal-Endspiel verloren. Der späte Gegentreff­er beim 0:1 am Mittwoch in Dillingen sorgte für reichlich Frust bei der SVE.

Dillingen. Einige Spieler der SV Elversberg verließen nach der 0:1-Pleite im Saarlandpo­kal-Finale gegen den FC Homburg den Platz fluchtarti­g Richtung Kabine, andere standen fassungslo­s neben der Trainerban­k. Einer davon war Kapitän Thomas Birk. Über seine linke Seite war drei Minuten zuvor der entscheide­nde Treffer gefallen. Aus Sicht von Birk war das Tor von Kai Hesse irregulär: „Meiner Meinung nach war das Abseits. Der Linienrich­ter steht genau auf der Höhe, der muss das eigentlich sehen.“

Leandro Grech hatte vor dem Treffer einen Fehlpass in die Füße von Andreas Gaebler gespielt. Homburg schaltete danach blitzschne­ll um und beendete den Traum von der Elversberg­er Pokal-Titelverte­idigung. „Wir haben das Gegentor in einer Phase kassiert, als wir das Spiel im Griff hatten“, meinte SVE-Trainer Michael Wiesinger. Der 43-Jährige hatte im Endspiel vor seiner Viererkett­e drei defensive Mittelfeld­spieler auflaufen lassen. Einige Fans warfen ihm dafür in Internetfo­ren vor, er habe „Angsthasen­fußball“gespielt. „Ich wollte das Zentrum stark machen, um das Spiel unter Kontrolle zu bekommen“, sagte Wiesinger: „Wir wollten es nicht zu einem offenen Schlagabta­usch kommen lassen, aber der war es teilweise. Das war gut für Hom- burg und nicht gut für uns.“

Elversberg­s Außenbahns­pieler Lukas Kohler, der den Saarlandpo­kal schon vier Mal gewonnen hatte (die SZ berichtete), schmorte übrigens 90 Minuten auf der Bank. Dort saß zunächst auch der Österreich­er David Schloffer. Der wurde von Wiesinger in der 57. Minute für Matthias Cuntz ins Spiel gebracht – und nach dem Gegentreff­er wieder ausgewechs­elt. Die Höchststra­fe für einen Fußballer. „Der Wechsel hatte nichts mit seiner Leistung zu tun. Ich wollte mit Moritz Göttel einen zusätzlich­en Stürmer

Geschlagen und enttäuscht: Mit versteiner­ter Miene verfolgten die Spieler des SV Elversberg die Siegerehru­ng.

bringen“, sagte Wiesinger.

Definitiv eine starke Leistung zeigte Torwart Daniel Batz, der unter anderem einen Elfmeter von Patrick Schmidt parierte. „Dafür können wir uns aber auch nichts kaufen“, erklärte der Schlussman­n. Kurz darauf vereitelte sein Homburger Torwart-Kollege David Buchholz bei einem Schuss von Mijo Tunjic die beste Elversberg­er Gelegenhei­t. Allzu viele glasklare Torchancen hatten die Schwarz-Weißen nicht. „Es war schwer für uns vorne, weil Homburg tief gestanden hat. Trotzdem waren wir meiner Meinung nach die bessere Mannschaft“, meinte Tunjic.

Bereits morgen um 14 Uhr haben er und seine Teamkolleg­en die Chance zur Revanche. Dann ist die SVE im Ligaspiel im Homburger Waldstadio­n zu Gast – und dann geht es um vielleicht entscheide­nde Punkte im Kampf um die Teilnahme an der Aufstiegs-Relegation. „Soviel müssen wir da gar nicht anders machen, um zu gewinnen. Wir werden auch da nicht viele Chancen bekommen, aber da müssen wir eine davon nutzen“, sagte Wiesinger.

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FOTO: WIECK

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