Fassungslosigkeit und Ärger über den Schiri
SV Elversberg hadert nach der Finalniederlage – Revanche schon morgen im Homburger Waldstadion
Die SV Elversberg hat zum zweiten Mal in den vergangenen drei Jahren ein Saarlandpokal-Endspiel verloren. Der späte Gegentreffer beim 0:1 am Mittwoch in Dillingen sorgte für reichlich Frust bei der SVE.
Dillingen. Einige Spieler der SV Elversberg verließen nach der 0:1-Pleite im Saarlandpokal-Finale gegen den FC Homburg den Platz fluchtartig Richtung Kabine, andere standen fassungslos neben der Trainerbank. Einer davon war Kapitän Thomas Birk. Über seine linke Seite war drei Minuten zuvor der entscheidende Treffer gefallen. Aus Sicht von Birk war das Tor von Kai Hesse irregulär: „Meiner Meinung nach war das Abseits. Der Linienrichter steht genau auf der Höhe, der muss das eigentlich sehen.“
Leandro Grech hatte vor dem Treffer einen Fehlpass in die Füße von Andreas Gaebler gespielt. Homburg schaltete danach blitzschnell um und beendete den Traum von der Elversberger Pokal-Titelverteidigung. „Wir haben das Gegentor in einer Phase kassiert, als wir das Spiel im Griff hatten“, meinte SVE-Trainer Michael Wiesinger. Der 43-Jährige hatte im Endspiel vor seiner Viererkette drei defensive Mittelfeldspieler auflaufen lassen. Einige Fans warfen ihm dafür in Internetforen vor, er habe „Angsthasenfußball“gespielt. „Ich wollte das Zentrum stark machen, um das Spiel unter Kontrolle zu bekommen“, sagte Wiesinger: „Wir wollten es nicht zu einem offenen Schlagabtausch kommen lassen, aber der war es teilweise. Das war gut für Hom- burg und nicht gut für uns.“
Elversbergs Außenbahnspieler Lukas Kohler, der den Saarlandpokal schon vier Mal gewonnen hatte (die SZ berichtete), schmorte übrigens 90 Minuten auf der Bank. Dort saß zunächst auch der Österreicher David Schloffer. Der wurde von Wiesinger in der 57. Minute für Matthias Cuntz ins Spiel gebracht – und nach dem Gegentreffer wieder ausgewechselt. Die Höchststrafe für einen Fußballer. „Der Wechsel hatte nichts mit seiner Leistung zu tun. Ich wollte mit Moritz Göttel einen zusätzlichen Stürmer
Geschlagen und enttäuscht: Mit versteinerter Miene verfolgten die Spieler des SV Elversberg die Siegerehrung.
bringen“, sagte Wiesinger.
Definitiv eine starke Leistung zeigte Torwart Daniel Batz, der unter anderem einen Elfmeter von Patrick Schmidt parierte. „Dafür können wir uns aber auch nichts kaufen“, erklärte der Schlussmann. Kurz darauf vereitelte sein Homburger Torwart-Kollege David Buchholz bei einem Schuss von Mijo Tunjic die beste Elversberger Gelegenheit. Allzu viele glasklare Torchancen hatten die Schwarz-Weißen nicht. „Es war schwer für uns vorne, weil Homburg tief gestanden hat. Trotzdem waren wir meiner Meinung nach die bessere Mannschaft“, meinte Tunjic.
Bereits morgen um 14 Uhr haben er und seine Teamkollegen die Chance zur Revanche. Dann ist die SVE im Ligaspiel im Homburger Waldstadion zu Gast – und dann geht es um vielleicht entscheidende Punkte im Kampf um die Teilnahme an der Aufstiegs-Relegation. „Soviel müssen wir da gar nicht anders machen, um zu gewinnen. Wir werden auch da nicht viele Chancen bekommen, aber da müssen wir eine davon nutzen“, sagte Wiesinger.