Saarbruecker Zeitung

Neue Details zu Kontakten des AfD-Chefs

Aussagen von Dörr und Rechtsakti­vistin Reinhardt über Treffen widersprec­hen sich

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Saarbrücke­n. Zum Treffen von AfD -Landeschef Josef Dörr mit der pfälzische­n Rechtsakti­vistin Ulrike Reinhardt am 21. Oktober in Kaiserslau­tern, das einer der Gründe für die (vorerst wieder gestoppte) Auflösung des Landesverb­andes Saar ist, gibt es widersprüc­hliche Aussagen. Der „Stern“zitierte am Freitag online aus einem Schriftsat­z des Anwalts der AfD Saar, Carsten Jahn, an das Bundesschi­edsgericht. Demnach kam es in Kaiserslau­tern „zu einem kurzen Gespräch mit Frau Reinhardt und ihrem Lebensgefä­hrten“. Und weiter: „Hauptthema war die Erziehung von deren Kindern und die kranke Mutter.“Erst als NPD-Mann Sascha Wagner dazustieß, sei die Diskussion „politische­r“geworden, aber ebenfalls nur „kurz“.

Reinhardt sagte dem „Stern“allerdings, Dörr habe „bei uns aus dem Nähkästche­n der AfD geplaudert“. Er sei erst nach 23 Uhr aufgebroch­en. Das Magazin zitiert sie mit den Worten: „Das war ein politisch-patriotisc­her Stammtisch. Es ging darum, wie man sich fühlt als Patriot, und sicher nicht um meine Kinder.“Einen Lebensgefä­hrten, wie vom Anwalt behauptet, habe sie überhaupt nicht.

Zu dem Termin notierte Dörr bei der Abrechnung der Fahrtkoste­n später: „kaisersl. mitgl.werb.“. Der AfD-Chef hatte mehrfach gesagt, für ihn sei dies alles „kalter Kaffee“und der E-Mail-Verkehr mit Reinhardt, in dem er Interesse an einer Zusammenar­beit mit ihr bekundete, „harmlos“.

Der „Stern“gilt in der Saar-AfD ohnehin als unseriös. Nachdem er im März erstmals über Kontakte zu Reinhardt berichtet hatte, beschloss der Landespart­eitag am 17. April einstimmig eine Resolution, in der es heißt, der „Stern“verfüge „seit der Veröffentl­ichung der Hitler-Tagebücher nur noch über unzureiche­nde Integrität“. kir

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