Saarbruecker Zeitung

Bauer Haupt setzt auf die Ziege

Birkenhof verkauft seit drei Jahren in Naßweiler Käse, Fleisch und Milch

- Von SZ-Redaktions­mitglied Sarah Umla

Sie kamen aus Erfweiler-Ehlingen und haben den Umzug nach Naßweiler nicht bereut. Marion Kledtke und Stefan Haupt profitiere­n davon, dass Käse, Milch und Fleisch von der Ziege immer begehrter werden.

Naßweiler. Ländlich, gleich an der Grenze zu Frankreich liegt der Birkenhof in Naßweiler. Der gerade mal 52 Hektar große Betrieb ist klar strukturie­rt: Ein Stall für die 88 Ziegen, eine große Koppel zum Weiden sowie Käserei, Hofmarkt und Wohnhaus. Käse, Milch und Fleisch von der Ziege gibt es auf dem Birkenhof zu kaufen. Alles in Bioqualitä­t.

Und das seit drei Jahren, denn 2013 zogen die Eheleute Marion Kledtke und Stefan Haupt mit ihrem Betrieb und den Ziegen um von ErfweilerE­hlingen nach Naßweiler. „Wir fühlen uns hier richtig wohl“, sagt Haupt und sieht zum Beispiel den Nutzen der Grenznähe. oder ganz naturbelas­sen. Weich- und Schnittkäs­e kommen hinzu. „Die Kräuter versuchen wir auch selbst anzubauen, sonst kaufen wir welche von Bioqualitä­t dazu“, sagt Haupt.

Etwa 50 000 Liter Milch verarbeite­t der Hof pro Jahr zu Käse. Fleisch gebe es eher saisonal, etwa zu Ostern. Die Produkte sind nicht nur auf dem Hof zu kaufen, sondern auch in Bioläden und Wochenmärk­ten unter anderem auf dem neuen Biomarkt auf dem MaxOphüls-Platz. Die Nachfrage sei kontinuier­lich gestiegen. Haupt bezeichnet das als „schleichen­de Entwicklun­g“. „Der Ziegenkäse hat endlich das Image erreicht, das er verdient hat.“

Hobby zum Beruf gemacht Die Ziegen auf dem Birkenhof ernähren sich vor allem von frischem Gras und Klee im Sommer, im Winter gibt Haupt ihnen Heu aus eigener Produktion. „Ich kaufe noch Biokraftfu­tter dazu“, sagt er. Wie viel Milch die Tiere geben und wann, hänge immer davon ab, wie viel die Tiere essen, wie heiß es im Sommer ist. Und natürlich davon, wann sie trächtig sind. Daher gebe es zwei Monate im Jahr, von Mitte Dezember bis Januar, auf dem Birkenhof keine Milch. Im Januar sei auch der Hofladen geschlosse­n.

Eigentlich ist Haupt ausgebilde­ter Maschinenb­autechnike­r, hat aber früh gemerkt, dass er lieber als Landwirt arbeiten möchte, erzählt er. „Mit 28 hab ich entschiede­n, dass ich mein Hobby zum Beruf machen möchte“, sagt der 50-Jährige. Zunächst hatte er auf einer Finca mit Pferden in Spanien ausgeholfe­n, anschließe­nd im Mandelbach­tal eine Ausbildung zum Landwirt gemacht, um sich das Rüstzeug für seinen Wunschberu­f zu holen. Ihm ist vor allem wichtig gewesen, dass der Betrieb nicht zu groß wird. „Wir wollen klein bleiben und eine starke Bindung zu unseren Kunden haben“, erzählt Haupt. Ein paar Visionen hat er dennoch: „Wenn wir erweitern, dann hätten wir gerne ein paar Gästezimme­r und ein Hofcafé.“

 ?? FOTO: BECKER&BREDEL ?? Biobauer Stefan Haupt mit zwei seiner 88 Ziegen auf dem Naßweiler Birkenhof.
FOTO: BECKER&BREDEL Biobauer Stefan Haupt mit zwei seiner 88 Ziegen auf dem Naßweiler Birkenhof.

Newspapers in German

Newspapers from Germany