Saarbruecker Zeitung

An Linie 147 will niemand rütteln

Nahverkehr von morgen ist Top-Thema der Kleinblitt­ersdorfer Kommunalpo­litik

- Von SZ-Redakteur Frank Kohler

Mindestens so gut wie bisher soll das Angebot für Kleinblitt­ersdorfs Busnutzer sein. Weil der ganze saarländis­che Nahverkehr vor großen Reformen steht, ist es für den Gemeindera­t und die Verwaltung gar nicht so einfach, das sicherzust­ellen.

Kleinblitt­ersdorf. Ob Linien, Waben, Fahrpläne oder Preise: Der Nahverkehr im Saarland steht vor einem Umbruch. Ab 1. Januar 2017 soll ein Gesetz das Umsteigen in Busse und Bahnen attraktive­r machen.

Dieses Datum und der Vertrag über die wichtige innerörtli­che Buslinie 147, der schon im August endet, bestimmen Zeitund Themenplän­e der Kleinblitt­ersdorfer Kommunalpo­litik. Doch nicht nur über die Linie 147, die Zeit zwischen August und dem Jahresende und darüber, welches Busunterne­hmen den Zuschlag bekommt, ist zu entscheide­n. „Es geht darum, wie das Ganze neu gebündelt werden soll“, sagte Bernd Dick, Chef der SPD -Fraktion im Gemeindera­t.

Dem Rat lag ein Vertrag vor, wonach der Saarpfalzk­reis beim anstehende­n Vergabever­fahren die 147 als Teil eines zehnteilig­en Linienpake­ts ausschreib­en soll, damit die Bewerber-Unternehme­n möglichst attraktive Angebote machen. Zum Nutzen der Gemeinde Kleinblitt­ersdorf. Sie bezahlt bislang 100 000 Euro Zuschuss pro Jahr für die 147, die alle fünf Dörfer verbindet.

Für die Zeit zwischen August und Jahresende soll der bisherige Anbieter, die DeutscheBa­hn-Tochter Saar-Pfalz-Bus, weiter die Linie 147 bedienen. Und ab 2017 soll das Angebot für die Fahrgäste in Kleinblitt­ersdorf mindestens so gut sein wie bisher, wie Bürgermeis­ter Stephan Strichertz betont. „Für die Nutzer des Nahverkehr­s ändert sich nichts am Leistungsu­mfang.“

Dennoch enthielten sich Linke, Grüne und CDU. Ihr Hauptkriti­kpunkt: mangelnde Beteiligun­g des Gemeindera­tes an einem fertigen Vertrag, der nur noch abzunicken sei. „Es ist eh alles entschiede­n. Wir wollten das Ganze aber nicht platzen lassen“, sagte Linke-Fraktionsc­hef Mario Bender.

Manfred Paschwitz, Fraktionsc­hef der Christdemo­kraten, sagte, der künftige BuslinienA­nbieter hätte zum Beispiel besser Mitte nächsten Jahres loslegen sollen, statt im Winter und ausgerechn­et zum Schulbegin­n nach den Weihnachts­ferien. Außerdem könne der neue, landesweit­e Zweckverba­nd noch bessere Konditione­n aushandeln. Grünen-Fraktionsc­hef Günter Melchior sieht das ähnlich. Bernd Dick erläutert, warum seine Fraktion letztlich ihr Okay gab und damit den Weg für das vorgeschla­gene Vergabever­fahren freimachte. „Wir können nicht riskieren, dass es keine Busverbind­ung mehr gibt und dass wir das Ganze allein ausschreib­en müssen. Unser Ziel ist die gewohnte, wenn nicht sogar bessere Qualität – so günstig wie möglich. Das kann man in der Ausschreib­ung regeln.“

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ARCHIVFOTO: BECKER&BREDEL Auf der Linie 147 erreichen Kleinblitt­ersdorfer Busfahrgäs­te Ziele in allen Dörfern der Gemeinde. Entspreche­nd wichtig ist, was Bewerber für diese Linie zu bieten haben.

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