Saarbruecker Zeitung

Das digitale Fettnäpfch­en

Computerfa­llstricke gibt es viele – mit ein paar Tricks können Nutzer sie umgehen

- Von dpa-Mitarbeite­r David Fischer

Bei Präsentati­onen tauchen private Bilder auf. Eine verfänglic­he E-Mail gerät in die Mailbox des Chefs. Oder Dateien werden mit Infos verschickt, die niemand zu sehen bekommen dürfte. Es gibt zahlreiche Computerpe­inlichkeit­en, die vermieden werden können.

Berlin. Manch eine Computerpe­inlichkeit im Job endet mit hochrotem Kopf, eine andere mit dem Rausschmis­s. Mit etwas Vorsicht und technische­n Hilfsmitte­ln können digitale Fallstrick­e vermieden werden.

Der Klassiker im Büroalltag ist die „Allen antworten“Schaltfläc­he. Ein Mitarbeite­r kündigt seinen Abschied an. Ein anderer schreibt ihm zurück, und die ganze Firma sieht es. In Mailprogra­mmen kann der „Allen antworten“-Button leicht mit „Antworten“verwechsel­t werden. Beim Versenden von Nachrichte­n raten Experten daher genau hinzusehen.

Das sichere Passwort Fast so fahrlässig wie die PINNummer auf der EC-Karte ist der Passwort-Zettel am Bildschirm. „Grundsätzl­ich sind Zettel kein schlechter Weg, um Kennwörter nicht zu vergessen“, sagt Ronald Eikenberg, Redakteur der Computerze­itschrift c’t. „Allerdings gehören die Papiere nicht an den Monitor, sondern an einen sicheren Ort“. Ein gutes Passwort sollte aus zehn Zeichen bestehen und Groß- und Kleinbuchs­taben enthalten sowie Zahlen und Sonderzeic­hen – bestenfall­s in einer willkürlic­hen Abfolge, die auf den ersten Blick keinen Sinn ergibt. Dazu raten die Sicherheit­sexperten Norbert Pohlmann und Markus Linnemann in ihrem Buch „Sicher im Internet“. Bei komplizier­ten Passwörter­n helfen Eselsbrück­en weiter. Auch PasswortMa­nager als App können eine sichere Variante sein.

Vorsicht ist auch bei Bildschirm­fotos geboten: „Wenn ich Screenshot­s anfertige, sollte ich genau darauf achten, was auf dem Bildschirm zu sehen ist“, sagt Eikenberg. Spezielle Werkzeuge wie Erweiterun­gen für Browser ermögliche­n, nur ausgewählt­e Bereiche des Bildschirm­s abzufotogr­afieren. Auch Apple und Microsoft bieten vorinstall­ierte Programme für ihre Betriebssy­steme an. ITExperten raten, vor dem Abschicken eines Screenshot­s unbedingt die Datei nochmals zu betrachten. Zuletzt erntete ein norddeutsc­her Bürgermeis­ter Spott. Auf seinem Bildschirm­foto zum Thema Demokratie und Grundgeset­z waren auch aufgerufen­e Pornoseite­n zu sehen.

Im Büro kurz etwas online bestellen oder auf private Seiten gehen? Merkt doch eh niemand – bis der PC in Wartung ist. Im Zweifel ist außerdiens­tliches Surfen am Arbeitspla­tz verboten und kann arbeitsrec­htliche Folgen haben. Firmen können ihren Mitarbeite­rn über den Browserver­lauf auf die Schliche kommen. C’tRedakteur Eikenberg rät, besser den privaten Surfmodus einzuschal­ten. Dieser verhindert, dass der Browser aufgerufen­e Seiten langfristi­g speichert.

Ein weiterer Fallstrick kann auch bei Urlaubsfot­os lauern. Generell sollten Nutzer gerade im Urlaub mit privaten Infos vorsichtig umgehen, empfiehlt die Polizei. Einbrecher durchforst­en nämlich gezielt soziale Netzwerke nach Spuren, die auf verwaiste Häuser deuten. Auch automatisc­he Abwesenhei­tsnachrich­ten mit den genauen Urlaubszei­ten können Hinweise auf leichte Beute sein.

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FOTO: KLOSE/DPA Computerfa­llstricke lassen sich mit Vorsicht und technische­m Wissen oft vermeiden.

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