Mit Gegenschall gegen Schall
Im Innenraum des großen SUVs Ford Edge ist es dank raffinierter Lärmschutztechnik in voller Fahrt unheimlich leise
Im September kommt das Crossover-SUV Edge von Ford nach Deutschland. Zunächst sind nur zwei Dieselmotoren mit 180 PS und 210 PS erhältlich. Produziert wird das Modell der oberen Mittelklasse in Oakville in Kanada.
München. Tempo 160 auf der Autobahn A99 Richtung Flughafen Erding. Im Innenraum des brandneuen SUVs Ford Edge ist fast nichts zu hören. Nur der Fahrtwind streift leicht hörbar an der Karosserie entlang. Doch der Motor bleibt nahezu stumm. „Aktive Geräuschkompensation“lautet das Geheimnis hinter der ungewöhnlichen Stille, die man eher der Luxusklasse als einem MittelklasseSUV zutrauen würde.
Der Ford Edge schont Gehör und Nerven seiner Insassen, weil drei clever platzierte Mikrofone Störgeräusche identifizieren, die dann prompt von der Audioanlage mit gezieltem Gegenschall neutralisiert werden.
Schon 2007 bereicherte die erste Generation des Edge die SUV-Szene in den USA. Auf den deutschen Markt kommt das Modell erstmals im September.
Die Karosserie ist ein Stilmix aus etwas Geländewagen und deutlich mehr Pkw. Crossover
Ford bietet ab September sein großes SUV Edge erstmals auch in Deutschland an.
nennt man eine solche Kreuzung. Der Edge erweist sich als besonders fahrdynamisch und sparsam.
Mit 4,81 Metern Länge, großzügiger Ausstattung und hohem Qualitätsniveau ist der Neue ein ernsthafter Konkurrent für die hiesige gehobene SUV-Mittelklasse, allen voran den Bestseller VW Touareg. Die Preise starten bei 42 900 Euro für den Ford Edge 2.0 TDCi 4x4 mit 180-PS-Turbodiesel und Allrad. Der stärkere Bi-Turbo mit 210 PS und 450 Nm Drehmoment ist ab 50 100 Euro zu haben.
Mit seinem prägnanten sechseckigen Grill trägt der Edge mutig wie kein anderer Ford das typische
Die Heckleuchten reichen weit in die Seitenflanken hinein.
Markengesicht zur Schau und lenkt so die Blicke auf sich. Der 1,67 Meter hohe Wagen wird vom VW Touareg um vier, vom BMW X5 um neun und vom Mercedes GLE gar um 13 Zentimeter überragt. Deshalb ist die Kopffreiheit geringer als bei den Rivalen, was aber nur Menschen über 1,90 Meter spüren. Sehr dynamisch wirkt der Ford Edge vor allem, wenn man statt der serienmäßigen 19- die mächtigen 20-Zöller aufziehen lässt.
Das SUV glänzt mit Infotainmentund Assistenzsystemen. Das Warnsystem Pre Collision Assist ist serienmäßig bei allen Versionen an Bord – in dieser Klasse einzigartig. Bei ersten Exemplaren, die ab Juni vorab auf den deutschen Markt kommen sollen, wird noch das Infotainment-System Sync2 an Bord sein, bei der offiziellen Einführung im September wird auf das weiterentwickelte Sync3 aufgerüstet. Neben den beiden Dieselmotoren mit 180 PS und 210 PS sind in Deutschland vorerst keine weiteren Antriebe vorgesehen. Ob irgendwann Fords hochgelobte EcoboostBenziner das Portfolio erweitern, hängt offenbar von der künftigen Nachfrage ab.
Das Fahrwerk des Edge überzeugt durch einen gekonnten Mix aus Komfort und Straffheit. Bereits der Diesel mit 180 PS macht einen ausgewogenen Eindruck. Lediglich aus tiefen Drehzahlregionen kommt er eher verhalten in Gang. Deutlich mehr Druck bietet der Biturbo mit seinen 210 PS und vor allem 450 Nm Drehmoment. Er harmoniert hervorragend mit dem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe Powershift.
Man fühlt sich sehr wohl im neuen Ford Edge. Neben dem leisen Innenraum und großzügigen Platzverhältnissen überzeugen im Cockpit die weichen Oberflächen. Nur auf der Mittelkonsole stört harter Kunststoff. Alles im Edge wirkt durchdacht, besonders die zahlreichen großen Ablagen. Die Sitze sind auch auf langer Fahrt sehr bequem und bieten guten Seitenhalt. Platz für Gepäck ist reichlich vorhanden.
Ford ist mit dem Edge ein großer Wurf gelungen. Das neue Crossover-Modell bringt frischen Wind in die beliebte SUVMittelklasse. Möglicherweise reicht das sogar, um die etablierte Premium-Konkurrenz auszustechen.