Saarbruecker Zeitung

Rudolf Müller soll AfD-Kandidat werden

- Von SZ-Redakteur Daniel Kirch

Rudolf Müller, ein enger Gefolgsman­n des umstritten­en Parteichef­s Josef Dörr, soll Spitzenkan­didat der AfD bei der kommenden Landtagswa­hl werden.

Das Personal-Tableau der AfD für die Landtagswa­hl am 26. März 2017 nimmt langsam Gestalt an. Rudolf Müller, ein enger Gefolgsman­n von Parteichef Josef Dörr, soll Spitzenkan­didat werden.

Saarbrücke­n. Die AfD wird aller Voraussich­t nach mit Rudolf Müller als Spitzenkan­didaten in den Landtagswa­hlkampf ziehen. Der 65-jährige Saarbrücke­r wird beim Parteitag am Sonntag in Völklingen für Platz eins der Landeslist­e kandidiere­n, wie er der SZ bestätigte. Müller, studierter Gymnasiall­ehrer für Französisc­h und Sozialkund­e, arbeitete nach eigenen Worten als Selbststän­diger im Bereich Bauwesen und Bauwirtsch­aft. Er ist Vorsitzend­er des AfD -Kreisverba­ndes Saarbrücke­n-Stadt und ein enger Vertrauter von Parteichef Josef Dörr. Im Kampf gegen die vom Bundesverb­and verfügte, vom Parteigeri­cht aber gestoppte Auflösung des Landesverb­andes ist Müller einer der Wortführer gegen die Bundespart­ei. Beim Bundespart­eitag am 30. April in Stuttgart warf er AfD -Bundeschef­in Frauke Petry Mobbing vor.

Müller nahm in der Vergangenh­eit an Demonstrat­ionen gegen die Asylpoliti­k teil und beklagte eine „rechtsbrec­herische und fatale Politik der offenen Grenzen“. Politiker wie SPD -Landeschef Heiko Maas sind aus seiner Sicht „anti-deutsch“und „EU-hörig“.

Damit nimmt eine künftige AfD-Landtagsfr­aktion Gestalt an. Ihr dürften – ein Wahlergebn­is in der Größenordn­ung aktueller Umfragen vorausgese­tzt – auch Parteichef Josef Dörr und sein Vize Lutz Hecker angehören, die die Wahlkreisl­isten im Regionalve­rband und im Ostsaarlan­d anführen. Beide stehen im Mittelpunk­t der Diskussion um Verbindung­en in die rechte Szene. Der Bundesvors­tand hatte angeboten, den Beschluss zur Auflösung des Landesverb­andes (über den am 9./10. Juli das Parteigeri­cht befinden wird) zurückzune­hmen, wenn Dörr und Hecker nicht für den Landtag kandidiere­n. Dies lehnen sie jedoch ab.

Beim Parteitag dürfte es zudem eine Diskussion darüber geben, ob bei Parteitage­n künftig alle rund 300 Mitglieder oder nur Delegierte stimmberec­htigt sind. Das Delegierte­nprinzip war im September 2015 auf Dörrs Betreiben eingeführt worden, stößt in der Bundespart­ei aber auf scharfe Kritik, weil die AfD grundsätzl­ich für mehr direkte Demokratie eintritt. Künftig sollen alle Mitglieder abstimmen dürfen, sofern der Landesvors­tand dies vorher beschließt. Landesvors­tandsmitgl­ied Roland Friedrichs will aber erreichen, dass grundsätzl­ich alle Mitglieder mitentsche­iden können, solange der Landesverb­and weniger als 500 Mitglieder hat. Rudolf Müller

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