Saarbruecker Zeitung

Wir wurden eines Besseren belehrt

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Zu „Weiter scharfe Kritik an Huonkers Gestapo-Vergleich“(SZ vom 23. Juni)

Ich kann es nicht mehr hören! Die Polizeifüh­rung und das zuständige Innenminis­terium wollen doch nur von ihrer falschen Verhaltens­weise ablenken. Wer klopft schon um 3 Uhr in der Nacht an die Tür, um Menschen, die traumatisi­ert sind von Flucht, Vertreibun­g und Todesangst, zur Abschiebun­g zu „verhelfen“. Erinnert das nicht an Zeiten der Gestapo oder der Stasi? Die Abschiebun­g hätte man auch zu anderen Tageszeite­n und menschlich sauber durchführe­n können. Die zuständige­n Stellen tun nunmehr so, als ob die ausführend­en Polizisten mutwillig die Maßnahme durchgefüh­rt hätten. In Wirklichke­it waren es doch die Polizeifüh­rung und das zuständige Ministeriu­m, die diese Aktion zu verantwort­en haben. Frau Huonker hat Recht, das sind Gestapo-Methoden, von denen man geglaubt hat, sie wären vorbei. Wir wurden eines Besseren belehrt. Wernfried Werle, Schiffweil­er Sehr geehrter Herr Werle,

ich weiß aus meinem Bekanntenk­reis, dass Beamte, die zu diesen Einsätzen geschickt werden, alles andere als Spaß an ihrer Arbeit haben und emotional bis aufs Äußerste belastet sind, wenn sie eine Familie mit kleinen Kindern mitten in der Nacht aus dem Schlaf reißen müssen, um sie zum Flughafen zu bringen. Mir scheint es, als würde dies zu nachtschla­fender Zeit angeordnet, weil man sicher gehen möchte, dass auch alle Abzuschieb­enden angetroffe­n werden. Morgens oder nachmittag­s ist das unwahrsche­inlicher. Zumal die Betroffene­n ja meist nicht vorhaben, freiwillig zu gehen. Ihr Thorsten Grim Armin Wilhelm, Theley

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