Saarbruecker Zeitung

Rauchmelde­r sorgen für mehr Sicherheit

Woge Saar und Siedlungsg­esellschaf­t lassen Geräte installier­en, die für mehr Sicherheit sorgen sollen

- Von SZ-Mitarbeite­r Andreas Lang

Die Wohnungsge­sellschaft (Woge) Saarland hat die Mieter darüber informiert, dass in allen Wohnungen Rauchmelde­r eingebaut werden müssen. So sieht es die Landesbauo­rdnung vor. Mit der Installati­on hat sie eine Firma beauftragt. Bereits eingebaute Rauchmelde­r müssten wieder raus. Auch die Siedlungsg­esellschaf­t hat sich des Themas angenommen. Sie lässt 25 000 Geräte einbauen, die für mehr Sicherheit sorgen sollen.

Wer bereits Rauchmelde­r selbst eingebaut hat, muss diese wohl wieder ausbauen. Die Woge Saar und die Siedlungsg­esellschaf­t wollen nichts dem Zufall überlassen und haben Firmen beauftragt, die Geräte zu installier­en.

Saarbrücke­n. Bis Ende des Jahres sollen alle Wohnungen mit Rauchmelde­rn ausgestatt­et sein. So schreibt es die neue Fassung der Landesbauo­rdnung (LBO) vor. Mieter, die ihre Wohnung vorausscha­uend bereits mit den entspreche­nden Geräten ausgestatt­et haben, könnten aber voreilig gehandelt haben. Zum Beispiel Mieter der Wohnungsge­sellschaft Saarland (Woge Saar). Das Unternehme­n sieht sich nämlich in der Verkehrssi­cherungspf­licht, will deshalb nichts dem Zufall überlassen und nimmt die Installati­on der Rauchmelde­r in den Wohnungen selbst in die Hand. „Es handelt sich dabei nicht um Funkgeräte; vielmehr werden die Rauchmelde­r von einer Firma gemietet, von dieser eingebaut und einmal jährlich per Sichtprüfu­ng mit Funktionsk­ontrolle gewartet“, informiert die Woge auf SZ-Anfrage.

Und weiter: „Über die Anforderun­gen der Landesbauo­rdnung hinaus werden Brandmelde­r nicht nur in Schlafräum­en, Kinderzimm­ern und Fluren, über die Rettungswe­ge zu Aufenthalt­sräumen führen, installier­t, sondern auch in Wohnräumen, denn gerade hier treten gehäuft Brände auf, bedingt durch den Gebrauch von Kerzen und eine Vielzahl von elektronis­chen Geräten. Die Kosten für die Gerätemiet­e sowie die jährlich einmal erforderli­che Sichtprüfu­ng mit Funktionsk­ontrolle und Wartung betragen inklusive Mehrwertst­euer 4,70 Euro je Rauchwarnm­elder und Jahr.“Dafür steige aber die Wohnqualit­ät, da mit den installier­ten Rauchmelde­rn ja auch mehr Sicherheit geboten werde. Vorhandene Rauchmelde­r müssten jedoch entfernt werden – „um eine einheitlic­he Wartung im Rahmen eines Wartungsve­rtrages und die damit verbundene, in der LBO geforderte Sicherstel­lung der Betriebsbe­reitschaft der Brandmelde­r durch den Eigentürme­r/Vermieter nachhaltig zu gewährleis­ten“.

Alle Mieter habe die Woge im Mai per Brief über die bevorstehe­nde Ausstattun­g ihrer Wohnungen mit Rauchmelde­rn sowie den damit verbundene­n Kosten und Abläufen informiert. In dem Schreiben an die Mieter wurden auch ein Mitarbeite­r und dessen Kontaktdat­en angegeben. Außerdem werden nach Angaben des Unternehme­ns die Montageter­mine per Aushang in den Häusern bekanntgeg­eben.

Ähnlich läuft es bei der Saarbrücke­r Siedlungsg­esellschaf­t. Die lässt derzeit rund 25 000 Rauchmelde­r einbauen, um damit ihrer gesetzlich­en Verpflicht­ung nachzukomm­en. Sie lässt jedoch Geräte einbauen, die nicht nur einmal jährlich in Augenschei­n genommen werden, sondern die auch monatlich Daten wie Batteriest­and per Funk an eine Zentrale senden. Solche High-Tech-Rauchmelde­r waren vor rund einem Monat in die Kritik geraten. Eine Mieterin hatte nach einer auch in der SZ veröffentl­ichten Meldung der deutschen Presseagen­tur (dpa) geklagt, solche Melder könnten sensible Daten wie Bewegungsp­rofile in der Wohnung erstellen oder sogar Gespräche aufzeichne­n und übermittel­n, aber den Prozess verloren (Landgerich­t Köln Az.: 10 S 88/15, wir berichtete­n). Das hatte auch Mieter der Siedlungsg­esellschaf­t aufgeschre­ckt, die sich in einem anonymen Schreiben, das auch der SZ vorliegt, beschwert hatten.

Auf ihrer Internetse­ite versichert die Siedlungsg­esellschaf­t, dass die ISTA GmbH, die für das Unternehme­n die Rauchmelde­r installier­t, sämtliche Anforderun­gen des Bundesdate­nschutzges­etzes hinsichtli­ch Datenschut­z und -sicherheit beachte.

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FOTO: JENSEN/DPA Rauchmelde­r zeigen den Bürger, dass es brennt.

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