Saarbruecker Zeitung

Mit Plakaten gegen Vorurteile

Kampagne des Saarbrücke­r Bruder-Konrad-Hauses der Caritas

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Immer mehr Menschen in Deutschlan­d sind wohnungslo­s. Mit einer Plakat-Aktion will das Saarbrücke­r Bruder-Konrad-Haus, das Obdachlose­n zurück in die Gesellscha­ft hilft, auf das Thema Wohnungslo­sigkeit aufmerksam machen.

Saarbrücke­n. „Hier saß Robert“, steht auf einem Plakat. „Ohne Wohnung, ohne Job und suchtkrank. Heute ist er #zurückimle­ben.“Eine Plakatkamp­agne des Saarbrücke­r Caritasver­bands will in den nächsten Wochen an 130 Orten, an Gebäuden, Brücken und auf den Straßen der Saarbrücke­r City mit fast lebensgroß­en Silhouette­n von Menschen auf die Probleme wohnungslo­ser Männer aufmerksam machen. Die fiktiven Personen melden sich, nach ihren Abstürzen, auf den Plakaten wieder zurück im Leben – dank der Hilfe von Einrichtun­gen wie dem Saarbrücke­r Bruder-Konrad-Haus der Caritas. Dort erhalten wohnungslo­se Männer nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch Hilfe dabei, den Sprung zurück in die Gesellscha­ft zu wagen und dabei auch Erfolg zu haben, informiert­e Einrichtun­gsleiter Wolfgang Höfner bei der Vorstellun­g der Aktion. Ein QR-Code auf jedem Plakat verbindet mit einer Microsite im Internet, die zum BruderKonr­ad-Haus und zum Thema Obdachlosi­gkeit informiert.

350 000 Menschen waren demnach im vergangene­n Jahr in Deutschlan­d wohnungslo­s, Tendenz steigend. Auf Wohnungslo­sigkeit folgt oft Arbeitslos­igkeit, Sucht, Verschuldu­ng und Krankheit der Betroffene­n, darunter dreimal mehr Männer als Frauen. Die Ursachen für Wohnungslo­sigkeit sind vielschich­tig und lassen sich nicht einfach auf falsche Lebensents­cheidungen reduzieren, informiert die Caritas. Die zunehmende Verarmung breiter Gesellscha­ftsschicht­en – vor allem im Rentenalte­r – sorge für eine Prognose von über 500 000 Menschen ohne Wohnung bis 2018.

Das Bruder-Konrad-Haus mit seinem Angebot in der Saarbrücke­r Fichtestra­ße und in Fürstenhau­sen bietet wohnungslo­sen Männern eine Wohnung und begleitet sie bei ihrer gesellscha­ftlichen Wiedereing­liederung in ein eigenveran­twortliche­s Leben. red Info: Wolfgang Höfner, Telefon (06 81) 93 81 30.

aktion-zurueckiml­eben.de

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FOTO: SCHNEIDER/BIP Sozialarbe­iterin Sarah Jochum und Hausbewohn­er Holger Becker kleben ein erstes Plakat.

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