Sigthorsson schießt Isländer zur Sensation gegen England
Nizza. Noch ein „Brexit“für England: Der furchtlose Außenseiter Island hat das Mutterland des Fußballs mit einer der größten Sensationen der EM-Geschichte bis auf die Knochen blamiert. Der Debütant aus dem hohen Norden zog gegen die kopflosen Three Lions vor 33 901 Zuschauern in Nizza mit einem leidenschaftlich erkämpften 2:1 (2:1) ins Viertelfinale ein – ein Mann namens Kolbeinn Sigthorsson erzielte passenderweise das Siegtor. Island trifft am Sonntag auf Gastgeber Frankreich, danach wartet Deutschland oder Italien. England erlebte nach dem WM-Vorrunden-Aus 2014 sein nächstes Debakel. Teammanager Roy Hodgson wird wohl abtreten müssen.
Wenig beeindruckt vom Rückstand durch einen von Wayne Rooney verwandelten Foulelfmeter (4.) drehte Island das Spiel innerhalb von zwölf Minuten. Zunächst traf Ragnar Sigurdsson nach einem längst bekannten Einwurf-Trick (6.), dann sah Englands Torhüter Joe Hart beim Schuss von Sigthorsson schlecht aus (18.). Die verzweifelten Versuche der Three Lions, die Blamage zu verhindern, scheiterten kläglich. Je länger das Spiel dauerte, desto entnervter wurden die Engländer: Sie hatten die meiste Zeit den Ball, aber sie wussten damit nichts anzufangen – auch Rooney nicht. Die Isländer rannten und kämpften die Lücken zu, sie warfen sich in jeden Ball. Und sie erzwangen ihr Glück. sid