Der letzte Riese der Musik
Zum 100. Todesjahr des Komponisten Max Reger: Konzert und Ausstellung in der Kirche St. Michael
Vor 100 Jahren starb der Komponist Max Reger. Er polarisierte mit seiner Musik ebenso wie mit seinem Wesen. Seinem Leben und Schaffen widmet sich am 17. Juli eine Ausstellung in der Saarbrücker Kirche St. Michael.
Saarbrücken. Er war ein Künstler der polarisierte. „Max Reger war der letzte Riese der Musik“, urteilte der Komponist Paul Hindemith. Der Philosoph Ernst Bloch ließ dagegen kein gutes Haar an ihm, sah nichts als „ein leeres, gefährliches Können“. Und Reger selbst witterte überall Verrat gegen seine Kunst, erregte sich darüber, „wie die Herren Kritiker gegen mich wüten“. Berühmt wurde Reger vor allem durch seine rund 200 Orgelkompositionen, und er verfasste zahlreiche Werke für Harmonium, Klavier, Violine, Orchester, Soloinstrumente mit Orchester sowie Kammermusikund Vokalwerke. Seine Musik gilt als schwer zu spielen und für den Hörer schwer verständlich, Spötter behaupten, er habe so komponiert wie er aussah: unförmig und maßlos. Dem Komponisten, der 1873 in der Oberpfalz geboren wurde, und der 1916, gerade einmal 43-jährig, in Leipzig einem Herzinfarkt erlag, widmet sich am Sonntag, 17. Juli, eine Ausstellung in der Kirche St. Michael (Schumannstraße 25). Um 16.30 Uhr eröffnet Dr. Stefanie Steiner-Grage vom MaxReger-Institut Karlsruhe mit einem Einführungsvortrag die Schau zu Regers Leben und Wirken, anschließend gibt es einen kleinen Stehempfang. Ein Büchertisch bietet Literatur zu Reger, und das Max-Reger-Institut stellt eine Reihe von Materialien als Ansichtsexemplare zum Stöbern und Kennenlernen bereit.
Höhepunkt des Nachmittags ist um 18 Uhr das Orgelkonzert mit dem international renommierten Münchner Musiker Christian Brembeck, der an den historischen Orgeln in St. Michael und in Ludwigshafen-Herz Jesu eine CD mit Orgelwerken Max Regers eingespielt hat. Im Konzert kommen die in St. Michael eingespielten „fis-Moll-Variationen“Opus 73 sowie weitere Werke Max Regers zu Gehör, zudem ein Werk von Charles Marie Widor. red
Die Ausstellung wird am 17. Juli, 16.30 Uhr, in der Kirche St. Michael (Schumannstraße 25) eröffnet. Der Eintritt zum Vortrag ist frei, zum Konzert 12 Euro, Kinder bis 14 Jahre haben freien Eintritt. Infos, Vorverkauf und Reservierungen unter der Telefonnummer (06 81) 9 06 81 31, EMail: info@keb-saarbruecken.de.