So viel Geld für Fußball?
1,6 Millionen Euro soll Mehmet Scholl für seine Kommentare zur Fußball-Nationalmannschaft bei der ARD bekommen. Pro Jahr. Oliver Kahn beim ZDF ähnlich viel. Hat ein Mediendienst gemeldet. Mumpitz. Schließlich hat die ARD dies ja umgehend dementiert, Kahns Berater auch. Puh, da haben wir Gebührenzahler aber mal wieder Glück gehabt. Wäre ja schon vermessen, wenn sie unser Geld einfach so verschleudern würden. Aber das haben sie ja noch nie gemacht. Bösartig sei diese Meldung gar, sagt die ARD. Neid und Missgunst streue sie, nehme den Fernseh-Zuschauern die Freude an der Berichterstattung. Und sowieso: So viel Geld für Fußball? Würden ARD und ZDF nie ausgeben.
Nein, die Meldung, dass die DFL die Medienrechte von 2017 bis 2021 an der Bundesliga gerade für 4,64 Milliarden Euro verkauft hat, ist sicher auch so eine Ente. Als würden die ÖffentlichRechtlichen, Sky, Eurosport und die ganzen Zweitverwerter jemals soviel Geld für Fußball ausgeben. Nein, das ist unvorstellbar. Dass die Öffentlich-Rechtlichen angeblich eine viertel Milliarde Euro mehr als bei der letzten Vergabe zahlen mussten, ist bestimmt auch nur so eine geschriebene Bösartigkeit des Manager-Magazins. Oder kennen Sie die Verträge? Die Zahlen? Nein. Natürlich nicht. Die sind genauso Verschlusssache wie die Verträge von Kahn und Scholl. Richtig so. In Ihren Arbeitsvertrag lassen Sie ja auch nicht jeden reinschauen. Also lassen wir das. Die Zwei geben ihre Kommentare sicher für ein Taschengeld ab. Und nicht für 1,6 Millionen Euro. Wo kämen wir denn dahin?