Zu Papier gebrachter Zorn
Ab 2. Juli, Wadgassen, Zeitungsmuseum: Ausstellung „Journalismus – Medien – Technik“von Hans-Georg Rauch
Er gehört zu den großen deutschen Karikaturisten der Nachkriegszeit. Er arbeitete seit Mitte der 1960er Jahre für zahlreiche in- und ausländische Zeitungen, unter anderem für die „New York Times“, den „Observer“und für den „Stern“: Hans Georg Rauch. Seine Werke wurden in der ganzen Welt gezeigt. 1982 begann er eine regelmäßige graphische Kolumne in der Wochenzeitung „Die Zeit“, die sogenannten „Zeitzeichen“.
Jetzt zeigt das Deutsche Zeitungsmuseum Wadgassen unter dem Titel „Journalismus – Medien – Technik“Karikaturen und Zeichnungen des Künstlers. Vom 2. Juli bis zum 9. Oktober läuft die Ausstellun in Wadgassen, die Vernissage findet am Freitag, 1. Juni, 18 Uhr, statt. Das Werk von Hans-Georg Rauch (1939–1993) umfasst nicht nur Federzeichnungen und Radierungen, sondern auch Farbstiftzeichnungen sowie Aquarelle und Collagen. Die Werke bezeugen laut Veranstalter seine Qualitäten und seine Vielseitigkeit als Zeichner, und den reizvollen Kontrast zwischen der präzisen und gefühlvollen Art, mit dem er seine Striche setzte, und der Deutlichkeit, mit der er gesellschaftliche und politische Missstände in seinen Zeichnungen zum Ausdruck brachte. Dr. Roger Münch, Direktor des Deutschen Zeitungsmuseums: „Frau Ursula Rauch, die Witwe des 1993 verstorbenen Karikaturisten, ist bereit, den Großteil des Nachlasses ihres Mannes dem Deutschen Zeitungsmuseum zu überlassen. Für diese Großzügigkeit gebührt ihr großer Dank. Die Sammlung des Museums wird auf diese Weise um ein wichtiges Kapitel deutscher Pressegeschichte erweitert.“
Im Jahr 2015 habe das Deutsche Zeitungsmuseum zunächst als Leihgabe, langfristig als dauerhafte Schenkung, über 500 Arbeiten des 1993 verstorbenen Zeichners erhalten, so Münch. Eine Auswahl dieser Arbeiten sei in der Sonderausstellung zu sehen, in denen die Themen Journalismus, Medien und Technik im Vordergrund stehen. Die Exponate würden die Bedeutung der Karikatur für die Vermittlungsarbeit der Presse und Mit viel Schwung in die Ausstellung: „Roboter-Diskobol, 1974“hat der Berliner Karikaturist dieses Werk genannt. ihr Potential, kritisch und pointiert zu kommentieren, verdeutlichen. „Darüber hinaus stellen viele Werke eine interessante Rückschau dar, wie in den 1980er Jahren die sich bereits abzeichnende, umfassende Veränderung unserer Gesellschaft durch die Digitalisierung beurteilt wurde“, führt Münch aus. Zu der Ausstellung erscheint ein Katalog, unter anderem mit einem Artikel von Ulrich Greiner, dem langjährigen Feuilletonchef der „Zeit“.Der Weggefährte Rauchs schreibt: „Selbst heute noch, mehr als dreißig Jahre danach, staunt man über die Leistung, denn nie hat dieser Mann jemals nachgelassen, weder in seiner filigranen Präzision noch in seiner Empfindlichkeit und Reizbarkeit.“Rauch habe sich aufgeregt und sich empört, so Greiner, „und er brachte seinen Zorn zu Papier – nicht als Glosse oder Leitartikel wie wir Journalisten, sondern als gezeichnete Intervention. Diese Kunst des Zeichnens, des subtilen Strichs, der hintersinnigen Perspektive und des nachbohrenden bildsuchenden Denkens macht ihm keiner nach.“
>> Deutsches Zeitungsmuseum, Am Abteihof 1, 66787 Wadgassen, Tel. (0 68 34) 9 42 30; www.deutsches-zeitungsmuseum.de; Öffnungszeiten: Di-So, 10-16 Uhr Das erweiterte Das Thema „Essen & Trinken“liegt uns auch sonst weiterhin sehr am Herzen. So rückt diese Seite deutlich weiter nach vorne. Rezept-Tipps, Restaurant- und Weinempfehlungen sowie interessante Gourmet-Termine finden Sie jetzt auf der Seite 4. Und die VorschauSeite auf kommende Veranstaltungen in den nächsten Wochen und Monaten ist auf der Seite 24 untergebracht. Wir wünschen viel Spaß mit der Beilage „treff.region“und sind auch für eventuelle Anregungen zu weiteren Ausflugszielen dankbar.