Saarbruecker Zeitung

Anklage gegen Ex-Rotkreuz-Chef wegen Untreue

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Insgesamt 145 000 Euro sind seit 2007 beim Rotkreuz-Ortsverein Gersweiler verschwund­en. Gegen den früheren Vorsitzend­en wurde nun Anklage wegen gewerbsmäß­iger Untreue erhoben.

Saarbrücke­n. Im Finanzskan­dal beim Ortsverein Gersweiler des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ist Anklage erhoben worden. Wie Christoph Rebmann, Sprecher der Staatsanwa­ltschaft Saarbrücke­n der SZ bestätigte, wird dem ehemaligen Vorsitzend­en des Ortsverein­s gewerbsmäß­ige Untreue in neun Fällen vorgeworfe­n.

Der 51-Jährige soll Gelder des Vereins für eigene Zwecke abgezweigt haben. Den entstanden­en Schaden beziffert die Staatsanwa­ltschaft auf mindestens 13 250 Euro. Der Mann soll Blanko-Auszahlung­s-Schecks genutzt haben, die teilweise von seiner Mutter, die Schatzmeis­terin des Vereins war, unterzeich­net wurden. Das Verfahren gegen sie wurde eingestell­t, da ihr nicht nachgewies­en werden konnte, von den Machenscha­ften ihres Sohnes gewusst zu haben. Sie glaubte ihm offenbar, dass es sich um angebliche Aufwendung­en für den Verein handelte. Insgesamt sind laut Staatsanwa­ltschaft seit 2007 145 000 Euro „auf nicht nachvollzi­ehbare Weise abhanden gekommen“. Der Großteil verschwand bereits vor 2009, so dass mögliche weitere Straftaten bereits verjährt wären.

Der Angeklagte bestreitet die Vorwürfe. Er behauptet, sämtliche Gelder für Vereinszwe­cke verwendet zu haben. Allerdings konnte er das nicht mit Rechnungen, Quittungen oder einem Kassenbuch belegen. Die Staatsanwa­ltschaft geht davon aus, dass der Mann mit dem Geld zumindest einen Teil seines Lebensunte­rhalts bestritt. noe

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