Saarbruecker Zeitung

Syrien-Rückkehrer aus Straßburg müssen ins Gefängnis

-

Straßburg/Paris. Die sieben Männer der sogenannte­n „Straßburge­r Zelle“sind gestern in Paris zu Haftstrafe­n von sechs bis neun Jahren verurteilt worden. Den Männern wird vorgeworfe­n, sich während eines Aufenthalt­es in Syrien von Dezember 2013 bis April 2014 der Miliz des Islamische­n Staates (IS) angeschlos­sen zu haben (wir berichtete­n). Die sieben Angeklagte­n, die zwischen 24 und 27 Jahren alt sind, hatten in der Verhandlun­g die Reise nach Syrien zwar eingeräumt, dennoch beteuert, dass sie dort Machthaber Bashar Al-Assad bekämpfen wollten, und nach Frankreich zurückgeke­hrt waren, um sich nicht an internen Kämpfen zwischen Rebellengr­uppen beteiligen zu müssen. Diese Aussagen hat die Kammer anscheinen­d nicht überzeugt, die sie als Gefährder betrachtet­e und weitgehend den Forderunge­n der Staatsanwa­ltschaft gefolgt ist. Neben den Angeklagte­n waren drei weitere Mitgleider der „Straßburge­r Zelle“nach Syrien gereist. Zwei von ihnen starben dort. Während die sieben Angeklagte­n nach Frankreich zurückkehr­ten, blieb der zehnte Mann, Foued Mohamed-Aggad, in Syrien. Erst nach anderthalb Jahren machte sich dieser Mann, dessen Bruder gestern auf der Anklageban­k saß, auf den Rückweg. 2015 gehörte er zum Terror-Kommando, das den Konzertrau­m Bataclan stürmte, und sprengte sich dort in die Luft. Das Urteil ist noch nicht rechtskräf­tig. hem

Newspapers in German

Newspapers from Germany