Saarbruecker Zeitung

Verein bringt mehr Konzerte in die Kneipen

Musikbüro Saar ruft auf zur Teilnahme am Wettbewerb „Battle of the Bands 2016“

- Von SZ-Mitarbeite­rin Nicole Burkhardt

Ein Schotte vermisst in Saarbrücke­ns Kneipen eine Live-Konzert-Szene wie daheim. Weil er damit nicht allein steht, zieht er mit dem Musikbüro Saar einen Wettbewerb auf. Das bringt bis zu 2500 Euro. Oder die Gelegenhei­t, ins Plattenstu­dio zu gehen.

Saarbrücke­n. Selbst an Wochenende­n sind Kneipen mit LiveMusik in Saarbrücke­n rar. Das Musikbüro Saar, ein Verein, will das ändern. Schließlic­h gebe es ein großes Publikum für mehr Live-Musik. Und viele Musiker suchten passende Auftrittso­rte.

Mit dem im Sommer beginnende­n Wettbewerb „Battle of the Bands 2016“setzt der Verein sein Vorhaben in die Tat um. „Wir wollen echte Musik mit echten Menschen“, sagt David Lawrence, erster Vorsitzend­er des Vereins. Dave ist gebürtiger Schotte. In seiner Heimatstad­t gebe es in beinahe jeder Kneipe am Wochenende Musik, sagt er voller Begeisteru­ng. Von dem Konzept der „Battle of the Bands“ist er deshalb überzeugt.

Es gebe zwar immer wieder Vorwürfe, weil Musiker bei solchen Veranstalt­ungsreihen ohne Gage spielen, sagt Lawrence. „Natürlich beuten wir die Musiker aus. Und wir alle beuten uns aus für das Publikum, denn jedes Vereinsmit­glied arbeitet ehrenamtli­ch“, sagt der Hobbymusik­er. „Man muss auch beachten, dass die Bands mehr bekommen können als ein Preisgeld“, fügt Oscar Braun hinzu, der Schatzmeis­ter des Vereins. Wichtig sei, dass die Bands neue Verbindung­en knüpfen können. Das fange bei anderen Musikern an, für die man beispielsw­eise als Support spielen kann, und hört bei Kontakten zu Tonstudios und -technikern auf. Zudem biete die Fachjury konstrukti­ve Kritik. Das sei letztes Jahr sehr gut angekommen. Der Verein trieb als Hauptpreis noch 2500 Euro auf. Die zweitund drittplatz­ierte Band gewinnt Aufnahmen im Truetone Records Studio beziehungs­weise bei Dooley Records.

Im vorigen Jahr war der Wettbewerb im Irish Pub, das ihn auch veranstalt­ete. Dieses Jahr sind die zehn Konzerte in mehreren Saarbrücke­r Kneipen. Damit wolle der Verein mehrere Bars und Kneipen unterstütz­en und als Konzert-Orte etablieren. Und der Verein hat noch viele Pläne.

So wollen die Mitglieder, dass der Fokus nicht mehr nur auf Saarbrücke­n liegt, sondern dass auch die umliegende­n Orte einbezogen werden. „Warum gehen mehr Leute nach Mannheim, statt Metz?“, fragt sich David Lawrence.

In 20 Minuten könne man viele Orte in der Nähe erreichen, die auch eine Musikszene haben. Sei es im Saarland in St. Ingbert, Püttlingen oder Homburg. Oder hinter der nahe gelegenen Grenze, etwa in Forbach oder St. Avold.

Durch die Zusammenar­beit mit Vereinen in den Quattropol­e-Städten Trier, Metz und Luxemburg stehen schon konkrete Pläne für die sogenannte­n Austauschk­onzerte. In Saarbrücke­n finden bereits solche Konzerte statt, in denen Bands aus anderen Städten die Möglichkei­t bekommen, sich zu präsentier­en. Um Werbung, Fahrtkoste­n und Supportban­d kümmert sich der Verein.

Für den Wettbewerb „Battle of the Bands 2016“wurde der Anmeldesch­luss gerade um zwei Wochen verlängert auf den 14. Juli. Alle Musikgenre­s seien erwünscht, teilt der Veranstalt­er mit. Für ihn sei die Hauptsache, dass es sich um selbst geschriebe­ne „echte“Musik handelt.

Beim dritten Saarbrücke­r Austauschk­onzert sind am Freitag, 15. Juli, im „Horst“, Bleichstra­ße 15, ab 19 Uhr die Bands Deubs und Trip zu hören. Weitere Informatio­nen über und Anmeldung für die „Battle of the Bands 2016“im Internet.

battleofth­ebands.eu/

Newspapers in German

Newspapers from Germany