Saarbruecker Zeitung

„Wir wissen, was wir tun müssen.“

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Bundestrai­ner Joachim Löw

In so einem Hexenkesse­l ist seine Erfahrung enorm wichtig.“

Schweinste­iger hatte beim Viertelfin­al-Sieg gegen Italien eine Außenbandz­errung im Knie erlitten. Wäre er nun ausgefalle­n, hätte Löw wohl auf Emre Can oder Julian Weigl gesetzt. „Can ist ein wuchtiger Spieler, auch technisch stark und würde unserem Spiel sicher guttun. Weigl ist ebenfalls ein sehr guter Spieler, er hat eine andere Herangehen­sweise und ist unheimlich sicher am Ball.“Kurz: Can ist der Mann fürs Grobe, Weigl der feine Fuß.

Da mit Toni Kroos bereits ein Techniker im defensiven Mittelfeld spielt, würde Can wohl Vorteile haben, falls Schweinste­iger nicht durchhält. Denn es gilt zum Beispiel, Frankreich­s Mittelfeld­Hüne Paul Pogba zu bearbeiten oder in der Abwehr gegen den bulligen Stürmer Olivier Giroud zu helfen. „Wir wissen, was wir tun müssen“, sagt Löw, ohne genau zu sagen, was. Auch nicht, ob er nach dem Ausfall von Gomez mit zwei Stürmern spielen will – oder nur mit einem. „Thomas Müller hat Laufwege, die man schwer aufnehmen kann als Abwehrspie­ler. Mario Götze ist ein Spieler, der die Bälle vorne sehr gut verteidige­n kann. Er ist anspielbar und leitet die Bälle weiter. Müller ist ein Spieler, der in die Tiefe geht. Das ist der Unterschie­d“, erklärte Löw.

In welchem System, in welcher Aufstellun­g? Statistike­r haben errechnet, dass Löw 27 Möglichkei­ten habe. Letztlich zählt das Ergebnis, und das könnte wieder erst nach einem Elfmetersc­hießen feststehen. Was in Auersmache­r nicht jeder gerne sehen würde. Vor allem nicht Jörn Birster, Hectors damaliger Trainer. „Jonas soll das nicht mehr machen“, sagt der Polizist, „das halten meine Nerven nicht nochmal aus“.

Aber das Spiel gegen Italien ist ja Vergangenh­eit. Jetzt zählt nur noch die Gegenwart – und danach erst die Zukunft. Am Sonntag ist das Finale in Paris.

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