Saarbruecker Zeitung

Rekordmann Federer behält die Nerven

Schweizer wehrt gegen Cilic vier Matchbälle ab – Kerber trifft heute auf Williams

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London. Roger Federer wackelte bedenklich, doch er fiel nicht. Nach einer grandiosen Aufholjagd mit drei abgewehrte­n Matchbälle­n wahrte der Rasenkönig aus der Schweiz die Chance, nach vier Jahren auf den Wimbledon-Thron zurückzuke­hren. Im Viertelfin­ale bezwang er gestern Marin Cilic aus Kroatien mit 6:7 (4:7), 4:6, 6:3, 7:6 (11:9) und 6:3. Nach 3:17 Stunden zog Federer zum elften Mal in seiner Karriere ins Halbfinale des bedeutends­ten Tennis-Turniers der Welt ein. Im vierten Satz war der 34-Jährige drei Mal nur noch einen Punkt vom Aus entfernt, zeigte dann aber großartige Nervenstär­ke.

„Der Traum geht weiter, ich habe großartig gekämpft und ab dem vierten Satz toll gespielt“, sagte Federer, der mit dem 307. Sieg bei einem der vier Grand-SlamTurnie­re Martina Navratilov­a überholte und zum erfolgreic­hsten Spieler der Geschichte avancierte. In der Runde der letzten Vier trifft er morgen erneut auf ein Aufschlag-Ass. Der Kanadier Milos Raonic setzte sich gegen den Bezwinger des Serben Novak Djokovic, Sam Querrey (USA), mit 6:4, 7:5, 5:7 und 6:4 durch.

In der Damen-Konkurrenz könnte Angelique Kerber heute erstmals in ihrer Karriere ins Finale einziehen. „Ich finde, die Chancen sind 50:50“, sagte die Kielerin, die auf Venus Williams (USA) trifft. „Das Geheimnis wird sein, aggressiv zu spielen, sie auch laufen zu lassen“, sagte Kerber zum Konzept für das Duell mit der 36-Jährigen, „es ist ein Halbfinale bei einem GrandSlam-Turnier. Ich kann nicht mehr hoffen und links und rechts rennen, ich muss das Spiel selbst in die Hand nehmen“. Gegen die Weltrangli­sten-Achte hat die Australian-Open-Siegerin eine positive Bilanz von 3:2. dpa/sid

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Roger Federer

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