Saarbruecker Zeitung

Randlage im Herzen Europas

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

manchmal freut man sich im Saarland ja schon, wenn etwas passiert, was andernorts selbstvers­tändlich ist: Wenn Autos und später einmal auch Lkw über eine Autobahnbr­ücke fahren können, ein Flug nach Berlin nicht annuliert wird oder eine schlechte Verbindung der Deutschen Bahn dann doch mal zum gut gefüllten Terminkale­nder passt. Nicht nur viel reisende Geschäftsl­eute leiden unter der schlechten Anbindung des Saarlandes. Sie begrenzt die Chancen des Wirtschaft­sstandorte­s und damit die eines jeden einzelnen Saarländer­s.

Politisch wird oft das Bild bemüht, die Region liege im Herzen Europas. Verkehrste­chnisch ist sie nur eine mühsam erreichbar­e Randlage. Natürlich gibt es auch in anderen Regionen Statikmäng­el bei Brücken, Nebel an Flughäfen, technische Probleme bei Flugzeugen oder unattrakti­ve Bahnverbin­dungen. Da das Saarland trotz ordentlich­er Wirtschaft­skraft und hoher Exportquot­e auf allen Verkehrswe­gen vergleichs­weise schlecht angebunden ist, führen Probleme schnell zu einem besonders großen Chaos.

Eine Besserung ist nicht in Sicht. Im Gegenteil. Vor einigen Jahren gab es auf der Schiene und in der Luft mehr und attraktive­re Verbindung­en und auf den Autobahnen zumindest weniger Probleme. Jetzt drohen weitere Verschlech­terungen. Durch die schnellere TGV-Konkurrenz­strecke über Straßburg ist die schon eingeschrä­nkte Verbindung Saarbrücke­n-Paris weiter gefährdet.

Die Landesregi­erung kann wenig selbst entscheide­n. Deren Akteure aus CDU und SPD sind aber auch in Berlin bestens vernetzt. Dafür kommt zu wenig rum. Das muss sich ändern.

In diesem Sinne ein schönes Wochenende

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