Saarbruecker Zeitung

Mein virtueller Doppelgäng­er

In Form von sogenannte­n Avataren können Nutzer einen digitalen Klon von sich erstellen

- Von SZ-Redaktions­mitglied Isabel Sand

Als Simpson-Figur mit Homer rumhängen oder mit den Helden der Serie „Game of Thrones“Abenteuer erleben – möglich ist das mit sogenannte­n Avataren. Diese virtuellen Darstellun­gen von realen Nutzern können mithilfe von Computer-Programmen und Apps erstellt werden.

Saarbrücke­n. Avatare, waren das nicht die blauen Wesen aus dem gleichnami­gen Film „Avatar – Aufbruch nach Pandora“? Ähnlich wie in dem Kinostreif­en, der 2009 endlos über die Leinwände flimmerte, geht es auch bei computer-generierte­n Avataren um künstlich hergestell­te Körper. Mit Programmen und entspreche­nden Apps lassen sich Online-Klone von realen Menschen erstellen, sogenannte Avatare. Die Darstellun­gen, Animatione­n oder Karikature­n können dann als Profilbild beispielsw­eise in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter genutzt werden. Das hat nicht nur einen hohen Unterhaltu­ngswert – wer möchte nicht gerne einmal als ComicHeld auftreten? – sondern ist auch für jene Internetnu­tzer geeignet, die Wert auf Datenschut­z legen und nur ungern ein echtes Foto von sich im Netz hochladen möchten.

Zu Besuch bei Homer Avatare dienen in erster Linie dazu, einen Internetnu­tzer in der virtuellen Welt zu verbildlic­hen. Interessan­t daran ist, dass Nutzer ihn vielfach nach ihrem Abbild erschaffen können.

Auf zahlreiche­n InternetPl­attformen können Anwender kostenlos und ohne Anmeldung einen virtuellen Doppelgäng­er generieren. Fans der US-amerikanis­chen Kultserie „Die Simpsons“können sich beispielsw­eise mit „The Simpsomake­r“auf der Seite milkandcoo­kies.com einen gelben Avatar erstellen. Dabei können Kopfform, Haare und Augen dem eigenen Aussehen angegliche­n werden. Auch Extras wie Brillen und Kleidung können hinzugefüg­t werden. Der Hintergrun­d ist ebenfalls variabel. Einziges Manko an diesem Avatar-Generator ist, dass die Modifikati­onsmöglich­keiten eingeschrä­nkt sind. Das wirkt sich auf die Ähnlichkei­t zur realen Person aus, denn die erkennt man erst beim zweiten Hinsehen.

Eine etwas größere Auswahl haben Nutzer auf der AvatarPlat­tform der US-amerikanis­chen Animations­serie „South Park“. Sie können nicht nur die passende Frisur auswählen, sondern auch den Haarton. Außerden kann der Gesichtsau­sdruck variiert werden. Von böse bis erschrocke­n, eben was die Emotionssk­ala von „South Park“hergibt.

Eine große Auswahl an Gestaltung­smöglichke­iten für den eigenen Avatar finden Internetnu­tzer unter avataro.de. Dabei ist die Handhabung besonders benutzerfr­eundlich. Der Anwender wird Schritt für Schritt durch das Programm geführt und kann seinen Wunsch-Avatar speichern und drucken.

Neben Computer-Programmen gibt es auch Apps, die Avatare erstellen können. Empfehlens­wert, da besonders realitätsn­ah, ist die Anwendung Bitstrips. Hier kann der Nutzer eine Comicversi­on von sich erstellen und diese in die unterschie­dlichsten Kategorien einfügen. So kann beispielsw­eise eine romantisch­e Szene oder etwas aus dem berufliche­n Alltag gewählt werden. Auch Filmaussch­nitte sind möglich. Wer mit der Drachenmut­ter Deanerys Targaryan aus „Game of Thrones“dinieren möchte, kann das ebenso tun, wie mit Walter White aus „Breaking Bad“im Labor zu arbeiten. Wie bei den anderen Programmen gilt: Je genauer sich der Anwender beschreibt, desto ähnlicher sieht ihm seine Comicfigur.

Anders als die bisher vorgestell­ten Avatar-Generatore­n funktionie­rt die App MomentCam Cartoons & Stickers von Hightalk Software. Hier macht der Nutzer mit der Handykamer­a ein Selfie und die Anwendung erstellt automatisc­h eine Comicversi­on von der Aufnahme. Haare, Augen und weitere Merkmale können nachträgli­ch noch verändert werden, aber die Comicversi­on sieht der realen Person meist schon auf Anhieb sehr ähnlich. Neben Comic-Sequenzen können mithilfe der App auch in wenigen Schritten sich bewegende Avatare erstellt werden.

milkandcoo­kies.com/ link/41026 southpark.de/avatar avataro.de

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FOTO: REINHARDT Vorher: So sieht Abiturient­in Emmely Schröder im wahren Leben aus. Das Bild ist Vorlage für ihr virtuelles Ich.
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Nachher: Der mit der App MomentCam erstellte Avatar von Emmely Schröder spiegelt deutlich ihre Gesichtszü­ge wider.

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