Einfachheit im Äußeren wie im Inneren
Die katholische Kirche in Bierfeld
Die katholische Kirche St. Wendalinus in Nonnweiler-Bierfeld wurde nach nur 18 Monaten Bauzeit am Sonntag, 6. Oktober 1963 von Domkapitular Dr. Johann Lenz eingeweiht. Zu den Feierlichkeiten läuteten erstmals die zuvor angeschafften neuen vier Glocken. Ein Blickfang im Kircheninnenraum ist das große bunte Glasfenster im Westgiebel mit der Darstellung „Christus der Weltenherrscher“.
Bierfeld. Schon immer gehörte die Filialgemeinde Bierfeld zur Pfarrei Nonnweiler. Für die Katholiken im Ort waren die recht weiten Wege zu den sonntäglichen Gottesdiensten, Kommunionfeiern, Firmunterricht, Christenlehre und anderen kirchlichen Feiern in die Pfarrkirche Nonnweiler über die Jahrhunderte hinweg eine Selbstverständlichkeit.
Seit dem Neubau des Gotteshauses im Jahre 1963 haben die Bierfelder ihre eigene Sonntagsmesse. Bei meiner Recherche zur Geschichte der Kirche haben mich Theo Weber, zweiter Vorsitzender im Verwaltungsrat der Pfarrei St. Hubertus Nonnweiler, und Heinz Josef Lauer, Mitglied des Verwaltungsrates, dankenswerterweise unterstützt. Sie haben das Pfarrarchiv in Nonnweiler durchforstet und Unterlagen zum Kirchenneubau und zur Benediktion sowie zur Glockenweihe ausfindig gemacht.
Vierstimmiges Glockengeläut Große Freude herrschte in der Gemeinde, als am Sonntag, 6. Oktober 1963, die neue Kirche, die dem heiligen Wendalinus geweiht ist, von Domkapitular Dr. Johann Lenz benediziert wurde. Die gesamte Dorfbevölkerung war auf den Beinen und nahm freudig an diesem außergewöhnlichen Ereignis teil. Zum ersten Male ertönte an diesem Tag auch das neue vierstimmige Glockengeläut, dem kurz zuvor, am 22. September, nach einem inbrünstigen Aufruf des damaligen Pfarrers, „die Glocken mit geschmückten Autos und Fahrrädern an der Kreuzung (Gasthaus Simon) abzuholen“, ein entsprechend würdiger Empfang bereitet wurde.
In seiner Festpredigt zur Benediktion der Kirche erinnerte Domkapitular Dr. Lenz an den Sinn eines Gotteshauses: Die Kirche sei vor allem zur Ehre Gottes und zum Heil der Menschen da. In diesem Zusammenhang lobte er auch die große Spendenfreudigkeit der Bierfelder Gläubigen, die mit Haussammlungen und vielen Opfern die Finanzierung unterstützt haben, denn Zuschüsse von Staat und Bistum Trier reichten nicht aus. Den Bauplatz zum Neubau des Gotteshauses stellte die Gemeinde Bierfeld unentgeltlich zur Verfügung, den Bauplan erstellte das Architektenbüro Böhr, Trier.
Prägend fürs Dorfbild Einfachheit im Äußeren und Inneren zeichnet die Bierfelder Kirche aus, die dennoch oder gerade deshalb eine behagliche Atmosphäre ausstrahlt. Auf einer Anhöhe stehend, bestimmt das Gotteshaus mit seinem rechtkantigen Betonturm das Dorfbild. Das Kirchenschiff bildet eine rechteckige Halle von 27 mal 16 Metern. Klar und übersichtlich präsentiert sich der Innenraum. Monika Klink ist seit 31 Jahren Küsterin in St. Wendalinus. Dass sie ihren Dienst mit Herzblut versieht, zeigt sich an dem sehr gepflegten Kirchenraum.
Ein Blickfang im Altarraum ist das große Metallkreuz, das von der Decke herab hängt. Schmale Fensterschlitze spenden Licht. Besonders auffallend ist das prachtvolle Glasbetonfenster im Westgiebel mit „Christus dem Weltenrichter“. Mit seiner Farbenpracht erfüllt es den Raum und verleiht ihm eine heitere Stimmung.
Ins Auge fällt auch die Figur der barocken Madonna. Sie wurde seinerzeit auf dem Speicher der ehemaligen Kapelle gefunden und fachgerecht restauriert. Ansprechend sind auch die Kreuzwegstationen im neogotischen Stil.
Auf der Seite „Momente“stellt die Saarbrücker Zeitung im Wechsel Kirchen in der Region und Lebenswege Verstorbener vor.