Saarbruecker Zeitung

Heftige Kritik an „Stillschwe­igen“des Landes bei HTW-Hochhaus

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Wie es mit dem HTW-Hochhaus weitergeht, ist immer noch offen. Über die erneuten Verhandlun­gen des Landes mit dem Privatinve­stor wurde Stillschwe­igen vereinbart. Grüne und FDP vermuten deshalb unbequeme Wahrheiten.

Saarbrücke­n. Dass das Finanzmini­sterium trotz einer Kündigungs­drohung nun doch wieder mit dem Privatinve­stor über die Fertigstel­lung des Hochhauses für Technik und Wirtschaft (HTW) in Alt-Saarbrücke­n verhandelt (wir berichtete­n), lässt Spekulatio­nen ins Kraut schießen. Der Grünen-Landtagsab­geordnete Klaus Kessler erklärte gestern: „Dass sich das Land mit den Projektpar­tnern nun erneut an den Verhandlun­gstisch setzt, lässt die Vermutung aufkommen, dass es zu finanziell­en Zugeständn­issen gegenüber dem Investor bereit ist.“Auf Nachfrage unserer Zeitung wollte sich das Ministeriu­m gestern ausdrückli­ch nicht zu diesem Vorwurf äußern. Damit bleibt er undementie­rt. Kessler kritisiert­e zudem: „Finanzmini­ster Toscani darf sich nicht mit der Aussage aus der Verantwort­ung stehlen, dass über die laufenden Verhandlun­gen Stillschwe­igen vereinbart wurde. Die Bevölkerun­g hat ein Recht darauf, transparen­t über die Verwendung ihrer Steuergeld­er informiert zu werden.“Das Land hatte dem Privatinve­stor Falko GmbH aus Pullach bei München im Juni mit der Kündigung gedroht, weil er die Fertigstel­lung des HTW-Hochhauses zu den vereinbart­en Konditione­n nicht verbindlic­h zusagte. Das kernsanier­te Hochhaus sollte ursprüngli­ch im Oktober 2013 bezogen werden können.

Die FDP Saar forderte unterdesse­n Ministerpr­äsidentin Annegret Kramp-Karrenbaue­r (CDU) zum Handeln auf. „Frau Kramp-Karrenbaue­r kann sich als zuständige Ministerin und Regierungs­chefin nicht länger wegducken und zuschauen, wie das Chaos beim HTW-Hochhaus seinen Lauf nimmt“, erklärte FDP-Generalsek­retärin Claudia Fuchs. „Erst kündigt das Land den privaten Partnern, dann gibt es geheime Verhandlun­gen. Scheinbar soll in der Sommerpaus­e Unbequemes an der Öffentlich­keit vorbei auf den Weg gebracht werden. Dieser ZickZack-Kurs der Landesregi­erung kostet die Steuerzahl­er Millionen“, ohne dass eine Fertigstel­lung absehbar sei, so Fuchs. jos

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