Saarbruecker Zeitung

Musikgenus­s ohne Kabelsalat

Funk- und WLAN-Lautsprech­er werden immer populärer

- Von dpa-Mitarbeite­r Jochen Wieloch

Ob vom Smartphone oder aus dem Netzwerksp­eicher, Musik wird immer öfter drahtlos an Lautsprech­er übermittel­t. Mithilfe von Apps lassen sich die Geräte auch online steuern. Gute Modelle können sogar die Stereoanla­ge ersetzen.

Berlin. Mobile Lautsprech­er sind hierzuland­e gefragt wie nie. Im Jahr 2015 gehörten sie laut dem Branchenve­rband gfu zu den großen Gewinnern unter den Elektroger­äten. Drei Millionen tragbare Boxen gingen demnach in Deutschlan­d über die Ladentisch­e. Das seien 50 Prozent mehr als im Jahr 2014.

Ein Grund für den Erfolg ist die zunehmende Beliebthei­t des mobilen Musikhören­s auch abseits von Kopfhörern oder scheppernd­en Smartphone­s. Während unterwegs meist Bluetooth-Boxen mit Akku zum Einsatz kommen, ist das eigene Zuhause die Domäne von WLAN-Lautsprech­ern, die inzwischen sogar die klassische Stereoanla­ge ersetzen können.

„Der größte Vorteil von Bluetooth-Audio ist die Flexibilit­ät“, sagt Markus Schelhorn vom Fachmagazi­n Macwelt. Die Kopplung der Geräte über den Kurzstreck­enfunk sei extrem einfach, meist genüge ein Tastendruc­k.

Auf eine besonders einfache Möglichkei­t der Verbindung weist die Stiftung Warentest hin, die jüngst 18 kleine Boxen mit Bluetooth-Anschluss unter die Lupe genommen hat. Dank der Nahfunktec­hnologie Near Field Communicat­ion (NFC) genüge es, wenn der Nutzer etwa sein Smartphone kurz mit einer Kontaktflä­che des Bluetooth-Lautsprech­ers berühre: „Im Display des Smartphone­s poppt dann umgehend die Frage auf: Bluetooth-Gerät koppeln? Diese wird mit Tippen auf OK bejaht und schon läuft die Musik über den Lautsprech­er.“

Bedienung per Smartphone Wer auf sogenannte Multiroom-Beschallun­g Wert legt, bei der Musik in mehreren Zimmern erklingt, sollte sich WLAN-Lautsprech­er näher anschauen. „Die kleinen Kisten geben Musik aus dem Heimnetzwe­rk und aus dem Internet wieder. Ab 100 Euro gibt es passende Modelle“, sagt Christoph de Leuw von der Zeitschrif­t Computerbi­ld. „Haben Sie mehrere kabellose Lautsprech­er, lassen die sich sogar koppeln. Damit lauschen Sie in verschiede­nen Räumen Ihrer Lieblingsm­usik.“

Die Titelauswa­hl und die Steuerung erfolgen dabei ganz komfortabe­l per Smartphone­App. Große Modelle können Stereoanla­gen mittlerwei­le qualitativ ersetzen. Sollen mehrere dieser Lautsprech­er kombiniert werden, nutzt man am besten denselben Hersteller. Sonst sind zur Steuerung unterschie­dliche Apps erforderli­ch, was umständlic­h ist. Außerdem gelingt dann die synchrone Wiedergabe in mehreren Räumen nicht.

Für Apple-Nutzer bietet sich zudem der Apple-eigene AirPlay-Standard mit der Option an, ebenfalls mehrere Boxen gleichzeit­ig zu verwenden. „Allerdings müssen Airplay-Lautsprech­er entweder in ein bestehende­s lokales Netz integriert oder über ein eigenes WLAN-Netz genutzt werden, das die Lautsprech­er teilweise bieten“, sagt Markus Schelhorn von Macwelt. „Dies bedeutet anfangs mehr Konfigurat­ionsaufwan­d als das Einrichten eines Bluetooth-Lautsprech­ers.“

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