Abschied in Würde
Schwimm-Star Biedermann geht ohne Medaille – Fildebrandt entschuldigt sich
Paul Biedermanns Karriere bleibt unvollendet. Auch im letzten Rennen seiner Karriere verpasste der Weltrekordler mit der Staffel die ersehnte Olympia-Medaille. Groß war seine Enttäuschung aber nicht.
Rio de Janeiro. Nachdem Paul Biedermann auch in seinem allerletzten Rennen einer Olympiamedaille vergeblich hinterher geschwommen war, gratulierte der Weltrekordler noch im Wasser seinem früheren Rivalen Michael Phelps zum 21. Gold-Coup. Dass Biedermann zum Abschluss seiner Karriere gegen den Rekord-Olympiasieger antreten durfte, den er bei der WM 2009 düpiert hatte, war zumindest ein kleiner Trost für die klar verpasste letzte Chance auf Edelmetall bei Sommerspielen.
„Ach ja, das fand ich schon ganz nett. Da habe ich mich gefreut, das passt doch irgendwie“, sagte der deutsche Schlussschwimmer über das Duell mit Phelps im Finale der 4x200-Meter-Freistilstaffel, das eigentlich keines war. Fast sieben Sekunden nach dem siegreichen US-Amerikaner schlug Biedermann auf Platz sechs an. Sechster war er schon 25 Stunden zuvor im Einzelrennen geworden. Ohne den Olympia-Podestplatz bleibt die Karriere des Dop- pel-Weltmeisters von 2009 nach 18 Jahren unvollendet, doch Biedermann trat mit Stolz von der Schwimmbühne ab. „Ich bin so weit mit mir im Reinen“, sagte der 30-Jährige: „Die Olympiamedaille bleibt ein Traum, aber dann ist es halt so.“
Biedermann hatte auch wenig Zeit für Wehmut, denn er musste seine weinenden Staffelkollegen trösten. „Wir haben Paul in seinem Abschiedsrennen nicht mehr schenken können. Das schmerzt, weil er der größte Schwimmer ist, den es jemals in Deutschland gegeben hat“, schluchzte Florian Vogel. Auch der Saarbrücker Christoph Fildebrandt, der im Einzel über 200 Meter Freistil im Vorlauf