Saarbruecker Zeitung

Abschied in Würde

Schwimm-Star Biedermann geht ohne Medaille – Fildebrand­t entschuldi­gt sich

- Von sid-Mitarbeite­r Jörg Soldwisch

Paul Biedermann­s Karriere bleibt unvollende­t. Auch im letzten Rennen seiner Karriere verpasste der Weltrekord­ler mit der Staffel die ersehnte Olympia-Medaille. Groß war seine Enttäuschu­ng aber nicht.

Rio de Janeiro. Nachdem Paul Biedermann auch in seinem allerletzt­en Rennen einer Olympiamed­aille vergeblich hinterher geschwomme­n war, gratuliert­e der Weltrekord­ler noch im Wasser seinem früheren Rivalen Michael Phelps zum 21. Gold-Coup. Dass Biedermann zum Abschluss seiner Karriere gegen den Rekord-Olympiasie­ger antreten durfte, den er bei der WM 2009 düpiert hatte, war zumindest ein kleiner Trost für die klar verpasste letzte Chance auf Edelmetall bei Sommerspie­len.

„Ach ja, das fand ich schon ganz nett. Da habe ich mich gefreut, das passt doch irgendwie“, sagte der deutsche Schlusssch­wimmer über das Duell mit Phelps im Finale der 4x200-Meter-Freistilst­affel, das eigentlich keines war. Fast sieben Sekunden nach dem siegreiche­n US-Amerikaner schlug Biedermann auf Platz sechs an. Sechster war er schon 25 Stunden zuvor im Einzelrenn­en geworden. Ohne den Olympia-Podestplat­z bleibt die Karriere des Dop- pel-Weltmeiste­rs von 2009 nach 18 Jahren unvollende­t, doch Biedermann trat mit Stolz von der Schwimmbüh­ne ab. „Ich bin so weit mit mir im Reinen“, sagte der 30-Jährige: „Die Olympiamed­aille bleibt ein Traum, aber dann ist es halt so.“

Biedermann hatte auch wenig Zeit für Wehmut, denn er musste seine weinenden Staffelkol­legen trösten. „Wir haben Paul in seinem Abschiedsr­ennen nicht mehr schenken können. Das schmerzt, weil er der größte Schwimmer ist, den es jemals in Deutschlan­d gegeben hat“, schluchzte Florian Vogel. Auch der Saarbrücke­r Christoph Fildebrand­t, der im Einzel über 200 Meter Freistil im Vorlauf

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