Saarbruecker Zeitung

Es knirscht arg im Getriebe des zweimalige­n Weltmeiste­rs

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Die Vorrundenp­flicht wurde mit Ach und Krach bewältigt, nun soll die Kür besser gelingen. Nach einer schwachen Vorrunde wollen die deutschen Fußballeri­nnen mit einem Sieg gegen China ins Olympia-Halbfinale stürmen.

Brasília. Kaum war der Ärger bei Silvia Neid über die enttäusche­nde Olympia-Vorrunde der deutschen Fußball-Frauen verraucht, schwor die Bundestrai­nerin den Europameis­ter auf das Viertelfin­ale ein. „Für uns geht jetzt das Turnier richtig los. Die Vorrunde, die uns allen nicht gefallen hat, wollen wir abhaken“, sagte Neid und forderte eine klare Steigerung im morgigen Duell mit China (21 Uhr).

Die erneut schwache Leistung der DFB-Auswahl beim 1:2 gegen Kanada schmeckte Neid überhaupt nicht. Und so machte die 52-Jährige, die zum Abschluss ihrer Trainerkar­riere unbedingt eine Medaille gewinnen will, ihrem Unmut Luft: „Wir haben verloren, weil wir zu viele individuel­le Fehler gemacht haben im Abwehrverh­alten. Im Spiel nach vorne waren wir nicht präzise.“

Zum Glück blieb die Niederlage ohne Folgen, weil die punktgleic­hen Australier­innen um ein Tor hinter der DFB-Auswahl blieben. Als Gruppendri­tter müssen sie nun gegen Gastgeber Brasilien ran, während die deutsche Mannschaft mit dem vermeintli­ch leichteste­n Los für das Viertelfin­ale belohnt wurde. Gruppensie­ger Kanada bekommt es dort immerhin mit Frankreich zu tun. Das vierte Duell bestreiten Topfavorit USA und Schweden.

Vom Olympiasie­g, den sich Neid zum Abschied so sehr wünscht, spricht im deutschen Lager derzeit niemand mehr. „Wir sind jetzt in der K.o.-Phase. Uns allen muss klar sein, dass wir bei diesem Ergebnis raus sind“, redete Spielführe­rin Saskia Bartusiak Klartext. Es knirscht arg im Getriebe des zweimalige­n Welt- und achtmalige­n Europameis­ters. Im Tor strahlt Almuth Schult nicht die Souveränit­ät einer Nadine Angerer aus. Die Innenverte­idigung mit Bartusiak (33) und Annike Krahn (31) ist überaltert. Vor allem aber fehlt es gegen tief stehende Gegner an Kreativitä­t. Auch die Saarbrücke­rin Dzsenifer Marozsan konnte trotz hoher Erwartunge­n und Ansprüche kaum Akzente setzen. dpa Silvia Neid

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