Goldiges Lächeln über Silber
Brendel siegt im Canadier – Silber für Kajak-Zweier der Frauen – Hoff im Pech
Der erste Tag der Entscheidungen lief für die deutschen Kanuten nach Plan. Sebastian Brendel wurde seiner Favoritenrolle gerecht, Franziska Weber und Tina Dietze mussten sich nur Ungarn geschlagen geben.
Rio de Janeiro. Kanu-König Sebastian Brendel stand wie ein großer Triumphator mit ausgebreiteten Armen auf dem Siegerpodest. Er küsste nach seinem erneuten Goldcoup immer wieder seine Medaille, nach der Nationalhymne konnte er die Tränen nicht mehr zurückhalten. Brendel war von seinem zweiten Olympiasieg im Canadier-Einer überwältigt, hinzu kam die am Abend vor dem Finale erhaltene Schock-Nachricht vom Tode des Kanuslalom-Trainers Stefan Henze. „Das geht an keinem spurlos vorbei. Vielleicht sind wir alle ein bisschen für Stefan gefahren“, sagte der 28-Jährige aus Potsdam.
Franziska Weber und Tina Dietze rundeten mit Silber im Kajak-Zweier einen erfolgreichen ersten Finaltag der Medaillenjäger des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) in Rio de Janeiro ab. Doch die ganz große Bühne gehörte Brendel. Verbandspräsident Thomas Konietzko adelte seinen Vorzeigeathleten nach dessen 17. Goldmedaille bei ei- nem internationalen Großereignis. „Er ist ein Kanu-Held. Er hat eine Generation geprägt. Er ist in die Fußstapfen von Birgit Fischer gefahren“, sagte Konietzko.
Der Vergleich mit der achtmaligen Olympiasiegerin war dem bescheidenen Brendel nach seinem souveränen Sieg vor dem Brasilianer Isaquias Queiroz dos Santos (1,603 Sekunden zurück) dann aber doch zu viel. „Bei den Erfolgen ist Birgit meilenweit voraus“, sagte Brendel.
Fast hätte es für den Bundespolizisten nicht einmal zu seinem zweiten Olympiasieg gereicht. Eine Stunde vor dem Rennen verspürte Brendel beim Einfahren plötzlich einen Schmerz in der Lendenwirbelgegend. Masseur Michael Faulstich legte sofort Hand an und bekam Brendel rechtzeitig zum