Saarbruecker Zeitung

Deutschlan­d-Rallye letztmals in Trier

Deutschlan­d-Rallye ab Donnerstag zum letzten Mal in Trier – Kann VW den Vorjahres-Sieg wiederhole­n?

- Von SZ-Redakteur Peter Wilhelm

Morgen Abend fällt die Startflagg­e zur Deutschlan­d-Rallye – zum letzten Mal in Trier. 2017 zieht der WM-Lauf ins Saarland um.

Vier Tage Vollgas: Ab morgen driften die besten Rallye-Piloten der Welt wieder durch die Region. Zu den Favoriten gehören unter anderem die Sieger der beiden Vorjahre. Doch noch aus einem anderen Grund ist die Rallye diesmal eine besondere.

Trier. Alles ist bereit. Morgen Abend fällt an der Porta Nigra in Trier die Startflagg­e für die Deutschlan­d-Rallye. Die Ausgangsla­ge vor den 18 Prüfungen ist so spannend wie selten. Doch beim Rallyeleit­er mischt sich in die Vorfreude auch etwas Wehmut. „Es ist die letzte Rallye in Trier. Ich finde es schade, dass wir hier weggehen“, sagt Alfred Rommelfang­er, der seit 2013 Leiter der Rallye ist.

Ab dem kommenden Jahr ist der ADAC Saarland Ausrichter des einzigen deutschen WMLaufs. Das Rallye-Zentrum wird von der Mosel an den Bostalsee umziehen. Ob das mit Rommelfang­er geschehen wird, ist fraglich. „Nach der Veranstalt­ung sehen wir weiter“, sagt der 60Jährige aus Zerf. Ein klares Bekenntnis hört sich anders an.

Jedes Jahr ein anderer Sieger

Immerhin kann Rommelfang­er eine kuriose Bilanz aufweisen: Jedes Jahr, seitdem er Chef ist, gab es einen neuen Sieger: 2013 Citroën, 2014 Hyundai, 2015 VW – zuvor hatte Citroën seit 2001 alle Läufe gewonnen.

Auch 2016 dürfte spannend werden. In den bisherigen acht WM-Läufen der Saison fuhren sechs verschiede­ne Fahrer dreier Marken die Siege ein. Weltmeiste­r Sébastien Ogier (VW Polo) startete mit zwei Triumphen in Monte Carlo und Schweden. Alles sah nach einem weiteren Alleingang des Franzosen zum Titel, seinem vierten in Folge, aus. Doch bei den folgenden Schotter-Rallyes kämpfte der erfolgsver­wöhnte VW-Pilot auf verlorenem Posten. Unter anderem, weil er als Tabellenfü­hrer immer als Erster starten und auf der rutschigen Strecke den Straßenfeg­er für seine Konkurrent­en spielen musste. Ein großer Nachteil. Die Folge: Sechs Rallyes dauert die Durststrec­ke des Franzosen nun schon an. Und entspreche­nd sehnt er sich auf den Start in Trier. „Endlich wieder Asphalt. Endlich habe ich nach den schwierige­n Schotter-Rallyes wieder eine realistisc­he Chance, im Kampf um den Sieg mitzumisch­en“, sagt Ogier.

Ein Sieg – so wie 2015. Da gelang Ogier im dritten Anlauf endlich der heiß ersehnte erste Sieg beim VW-Heimspiel. In den beiden Jahren zuvor waren er und Teamkolleg­e Jari-Matti Latvala jeweils in Führung liegend von der Strecke geflogen.

Zu den ärgsten Konkurrent­en der VW-Piloten (neben Ogier, Latvala auch Andreas Mikkelsen) gehört vor allem HyundaiPil­ot Thierry Neuville. Der Belgier, im nur 70 Kilometer entfernten St. Vith aufgewachs­en, hat rund um Trier sein Heimspiel. Zigtausend Fans feuern ihn an. Und 2014 feierte er hier seinen ersten WM-Sieg. „Das ist die Rallye, auf die wir uns in der ganzen Saison am meisten freuen. Und es ist eine, bei der wir immer stark waren“, sagt er und schiebt eine Kampfansag­e hinterher: „Wir wollen auf jeden Fall ganz vorne mitmischen.“Und das auch im Saarland: Neben der Wertungspr­üfung (WP) Bosenberg steht erstmals seit 2010 die WP Freisen – Westrich wieder auf dem Programm. Beide werden am Samstag zwei Mal gefahren (siehe Zeitplan).

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FOTO: IMAGO Sébastien Ogier (rechts) und sein Co-Pilot Julien Ingrassia feierten 2015 den ersten VW-Sieg beim Heimspiel in Deutschlan­d. Zuletzt aber erlebte das Duo eine Durststrec­ke.

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