Saarbruecker Zeitung

Viel hilft viel

- Von SZ-Korrespond­ent Hagen Strauß

In den nächsten Jahren wird sich die Lage auf dem Wohnungsma­rkt sicherlich nicht entspannen. Bezahlbare Unterkünft­e in den Ballungsge­bieten werden knapp bleiben, weil die Nachfrage das Angebot deutlich übersteigt. Hinzu kommt, dass noch mehr Menschen auf den Markt drängen werden, nämlich jene Flüchtling­e, die in Deutschlan­d bleiben dürfen. Die eigenen vier Wände sind ein wichtiger Baustein der Integratio­n. Insofern liegt Ministerin Hendricks richtig, wenn sie sagt, auf Dauer werden die Länder diese Herausford­erung nicht allein stemmen können. Hendricks Vorschlag, die staatliche­n Zuständigk­eiten wieder neu zu ordnen, um beim sozialen Wohnungsba­u voranzukom­men, ist sinnvoll. Denn in diesem Fall gilt: Viel Geld hilft auch viel, und die nötigen Mittel hat der Bund. Man kennt das aber aus der Bildungspo­litik: Fordert er mehr Einfluss, fürchten die Länder um ihre Kompetenz. Das ist ein Automatism­us. Selbst wenn der Bund mit Milliarden Euro lockt. Also ist jetzt jede Menge Fingerspit­zengefühl gefragt, damit die Länder einsichtig werden.

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