Saarbruecker Zeitung

Ein bedeutsame­r Regisseur, der in Vergessenh­eit geriet

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Natan, 23.15 Uhr, ARTE: Fritz Lang, Charlie Chaplin, Steven Spielberg – diese Namen fallen den meisten wohl als erstes ein, wenn man sie nach Regisseure­n fragt, die die Filmgeschi­chte revolution­iert haben. Doch ein Mann, der einen – wenn nicht gar den entscheide­nden – Beitrag zur Filmindust­rie geleistet hat, ist im kollektive­n Gedächtnis fast völlig in Vergessenh­eit geraten: Bernard Natan. Die Regisseure Paul Duane und David Cairns nahmen sich des tragischen Schicksals des jüdischen Rumänen an, der sich in den 1920er-Jahren als Gründer der französisc­hen Filmwelt einen Namen machte, in dem er unter anderem hunderte Kinos im ganzen Land eröffnete.

Die Doku zeichnete das Leben eines Mannes nach, der seinen Traum verwirklic­hte, aber wegen antisemiti­scher Verleumdun­g ein bitteres Ende in Auschwitz fand. „Ich habe weder Geld noch Kontakte, doch eines weiß ich: Ich will beim Film arbeiten.“Dieses Zitat wurde durch den sympathisc­hen Voice-Over-Sprecher vermittelt, der als deutsche Synchronst­imme von Robert De Niro bekannt ist und so eine Art vertraute Atmosphäre generierte. Die verwendete Ich-Form ließ den Zuschauer denken, Bernard Natan („Les Misérables“) selbst erzähle seine Geschichte. Dies verlieh dem 70-Minüter eine persönlich­e Note und rief die verblasste Erinnerung hervor.

Artikelnum­mer: 200-1837

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