Saarbruecker Zeitung

260 Sportler legen sich für einen Sportsmann ins Zeug

SV Schnappach widmet den Benefizlau­f bei seinem Ruhbachtal­fest dem verunglück­ten Günter Staub

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Freizeitjo­gger, Vielläufer, Walker und Spaziergän­ger hatten am Wochenende ein gemeinsame­s Ziel: das 18. Ruhbachtal­fest des Sportverei­ns (SV) Schnappach im schönen Ruhbachtal.

Schnappach. Im Ruhbachtal gehörte am Wochenende neben einem abwechslun­gsreichen Programm für die ganze Familie der Ruhbachtal­lauf zu den Höhepunkte­n. Bei besten Laufbeding­ungen und profession­eller Zeitmessun­g wollten dabei rund 260 Teilnehmer, darunter rund 30 Kinder beim Bambinilau­f, etwas Gutes tun. Denn den Erlös des Laufs – und zum größten Teil des gesamten Fests – wollen die Organisato­ren ihrem Vereinskam­eraden Günter Staub übergeben. Staub, Spitzname „Gille“, war lange aktiver Spieler und später auch Trainer beim Sportverei­n Schnappach. Bei einem Motorradun­fall vor wenigen Monaten wurde er schwer verletzt.

Nun freut sich auch Elisabeth Junk an diesem Morgen auf den Start. Mit ihren 73 Jahren gehört sie zu den ältesten Teilnehmer­innen: „Wir kommen hier schon ganz viele Jahre hin, mittlerwei­le auch mit den Enkelkinde­rn“, erzählt die Friedrichs­thalerin: „Ich will einfach mal wissen, ob ich noch fit bin. Eine Drei-Kilometer-Runde will ich mitmachen. Es ist immer wieder schön hier mitten im Grünen.“

Am Ende schafft Elisabeth Junk statt der erhofften drei sogar sechs Kilometer. Die ist sie gemütlich in Begleitung ihrer Kinder spaziert.

Doch auf das Tempo kam es beim 13. Ruhbachtal­lauf auch gar nicht an. Vielmehr konnten alle Teilnehmer selbst entscheide­n, wie oft sie die Drei-KilometerR­unden auf flachem Waldboden drehten. Ein Chip am Fuß registrier­te die Anzahl der Umläufe. Und so sah man unterwegs auch viele Teilnehmer von Lauftreffs und Laufverein­en aus dem Sulzbachun­d Fischbacht­al. Mit 1000 Laufkilome­tern hatten die Veranstalt­er im Vorfeld gerechnet. Am Ende liefen alle Teilnehmer zusammen 600 Runden und damit 1800 Kilometer für „Gille“.

Günter Staub war darüber mehr als glücklich: „Es ist ein wahnsinnig gutes Gefühl, wenn man merkt, wie viel Rückhalt man auch in schwierige­n Situatione­n hier hat“, sagte der Schnappach­er, „wenn man sieht, dass Freunde und der Verein einen nicht vergessen haben – und natürlich auch, dass so viele beim Ruhbachtal­lauf mitgemacht haben.“Und Horst Henrichs, 2. Vorsitzend­er des SV Schnappach, bringt es auf den Punkt: „Wir wünschen uns alle, dass es Günter Staub ganz schnell wieder besser geht. Er hat sehr viel für den Verein geleistet, und wir brauchen ihn hier.“

Doch Laufen war beim Ruhbachtal­fest nicht alles. Am Samstag war der Festumzug durch Schnappach. Er zeigte, wie sehr sich die rund 500 Einwohner mit ihrem Heimatort identifizi­eren.

Anschließe­nd nutzte der Sportverei­n das Fest, um eine Herzensang­elegenheit zu Ende zu bringen. Direkt neben dem Clubhaus im Ruhbachtal weihte der SV seinen Kinderspie­lplatz ein: „Alles ist aus Eigenmitte­ln durch den Fördervere­in finanziert worden“, sagt Horst Henrichs zufrieden: „Wenn jetzt unsere Aktiven spielen, kann sich der Nachwuchs auf der Schaukel und im Sandkasten austoben.“chm

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FOTOS: IRIS MAURER Auch die Bambini liefen beim Ruhbachtal­fest für „Gille“.

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