Kudla nach Coup: Frechheit, Ringen abschaffen zu wollen
Rio de Janeiro. Als 2013 die olympische Traditionssportart Ringen auf der IOC-Streichliste stand, ging der Stern von Denis Kudla gerade auf. Er wurde JuniorenEuropameister – und dennoch brach plötzlich eine Welt zusammen. „Für mich war es eine Frechheit, weil ich mir gedacht hatte, Ringen ist eigentlich die erste olympische Sportart. Wenn früher zwei Sportler gleich weit gesprungen sind oder gleich schnell gelaufen sind, wurde es entschieden durch den Ringkampf. Und ich finde, Ringen gehört zu Olympia dazu“, sagte der 21 Jahre alte Griechisch-Römisch-Spezialist nach seinem Bronze-Coup am späten Montagabend.
Mit einer wahren Energieleistung hatte der Olympia-Debütant einen Weltklasseringer nach dem anderen von der Matte gefegt. „Es war eine irre Wettkampfleistung“, lobte Sportdirektor Jannis Zamanduridis. Und es war die erste Medaille für den Deutschen Ringer-Bund seit dem Silber von Mirko Englich in Peking 2008.
Weltmeister Frank Stäbler hat dagegen eine Medaille in der Klasse bis 66 Kilo verpasst. Der 27-jährige Goldkandidat aus Musberg verlor gestern in der Hoffnungsrunde aufgrund der letzten Wertung gegen den Japaner Tomohiro Inoue und verpasste den Bronze-Kampf. Stäbler war durch eine Fußverletzung gehandicapt, die sich der GriechischRömisch-Spezialist vorm Abflug nach Rio zugezogen hatte. Den Gold-Traum musste er bereits nach der Viertelfinal-Niederlage gegen den neuen Olympiasieger Davor Stefanek begraben. dpa