Saarbruecker Zeitung

Die nächste Enttäuschu­ng für Deutschlan­ds Leichtathl­eten

Müller Sechste, Fischer und Craft nicht unter den besten Acht – Ryzih und Strutz im Stabhochsp­rung-Finale – Hürdenspri­nterinnen stark

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Trotz dreier Eisen im Feuer sind die deutschen Diskus-Werferinne­n gestern ohne Medaille geblieben. Damit wartet der Deutsche Leichathle­tik-Verband auch weiter auf die dritte Medaille in Rio.

Rio de Janeiro. Die Medaillenc­hancen der deutschen Leichtathl­eten werden immer weniger: Drei Tage nach dem Olympiasie­g von Diskuswerf­er Christoph Harting sind die Frauen um die WM-Dritte Nadine Müller leer ausgegange­n. Die 30Jährige aus Halle/Saale belegte beim erneuten Sieg der Kroatin Sandra Perkovic (69,21 Meter) mit 63,13 Metern nur Platz sechs. Die EM-Zweite Julia Fischer (Berlin) kam mit 62,67 Metern auf Rang neun, die EMDritte Shanice Craft (Mannheim/59,85) wurde Elfte.

„Die letzten Tage waren schwer für mich. Wenn es den Menschen, die ich liebe, schlecht geht, dann ist dass so, als wenn es mir selber schlecht geht“, sagte Fischer und meinte damit das unglücklic­he Olympia-Aus ihres Lebensgefä­hrten Robert Harting in der Qualifikat­ion. „Ich habe alles gegeben, mehr konnte ich nicht machen.“Damit wartet der Deutsche Leichtathl­etik-Verband (DLV) nach Gold und Bronze durch Christoph Harting und Daniel Jasinski weiter auf die dritte Medaille in Rio.

Diskus-Olympiasie­gerin Perkovic stand bei ihrem Sieg wie in der Qualifikat­ion nach zwei ungültigen Versuchen schon vor dem Aus, schockte dann die Konkurrenz aber mit einem letztendli­ch unerreichb­aren Versuch. Knapp zweieinhal­b Meter lag die wegen Dopings bereits gesperrte Kroatin vor der Zweiten, Melina RobertMich­on aus Frankreich.

Die deutschen Hürdenspri­nterinnen um die WM-Zweite Cindy Roleder (Leipzig) zogen geschlosse­n ins heutige Halbfinale ein. Die 26 Jahre alte Europameis­terin gewann ihren Vorlauf in 12,86 Sekunden und hinterließ einen starken Eindruck. Nadine Hildebrand (12,84/Sindelfing­en) kam als Zweite ihres Rennens weiter, Pamela Dutkiewicz (12,90/Wattensche­id) reichte Rang drei.

Die Stabhochsp­ringerinne­n Lisa Ryzih (Ludwigshaf­en) und Martina Strutz (Schwerin) gaben sich ebenfalls keine Blöße und kämpfen in der Nacht von Freitag auf Samstag (1.30 Uhr) um die Medaillen. Die 27 Jahre alte Vize-Europameis­terin Ryzih meisterte die geforderte Höhe von 4,60 Metern gleich im ersten Versuch, Strutz benötigte

Gestern gab es für Julia Fischer und ihre Diskuswurf-Kolleginne­n Nadine Müller und Shanice Craft nichts zu lachen.

einen zweiten Durchgang. Dagegen schied Annika Roloff (25, Holzminden) bei ihrer Olympia-Premiere mit 4,45 Metern aus.

Für Homiyu Tesfaye endete sein Olympia-Auftritt über 1500 Meter im Gerangel auf der Zielgerade­n. In einem unruhigen Rennen wurde der 23-Jährige von Europameis­ter Filip Ingebrigts­en angerempel­t. Zwar wurde der Norweger später disqualifi­ziert, für Tesfaye reichten die 3:47,44 Minuten dennoch nicht fürs Finale.

Usain Bolt ist dagegen locker ins Halbfinale über 200 Meter gelaufen. Der 29-jährige Jamaikaner kam gestern in 20,28 Sekunden ohne Probleme weiter. Auch sein US-Rivale Justin Gatlin (20,42) setzte sich klar durch. Trotz Saisonbest­leistung reichte es für den Wattensche­ider Julian Reus (20,39) nicht. Auch Robin Erewa aus Oberhausen (20,61) und der Leverkusen­er Aleixo-Platini Menga (20,80) schieden aus. dpa/sid

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FOTO: KAPPELER/DPA

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