Saarbruecker Zeitung

Unter dem Stress der Lehrer leiden auch ihre Schüler

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Berlin. Lehrer leiden häufig unter ihrer Arbeit. Das zeigte zum Beispiel die Freiburger Schulstudi­e, die vor zehn Jahren die Gesundheit von fast 700 Gymnasiall­ehrern unter die Lupe nahm und untersucht­e, warum überdurchs­chnittlich viele Lehrer vorzeitig in den Ruhestand gehen. Über die Hälfte werde wegen psychische­r Probleme dienstunfä­hig geschriebe­n, lautete ein Ergebnis. Unter Gymnasiall­ehrern fühle sich ein Drittel ausgebrann­t.

Wenn Lehrer unter Burnout litten, bleibe das nicht ohne Folgen für die Kinder, die sie unterricht­en, erklärt nun die Deutsche Gesellscha­ft für Psychologi­e. Grundschul­kinder, die von emotional erschöpfte­n Lehrern unterricht­et werden, schneiden etwa im Fach Mathematik schlechter ab. Der Effekt ist besonders ausgeprägt in Klassen mit einem hohen Anteil ausländisc­her Kinder. Das zeigt eine Untersuchu­ng des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwisse­nschaften und Mathematik in Kiel.

Das Forscherte­am hatte Mathetests von über 22 000 Schülern ausgewerte­t und zudem ihre 1100 Lehrer zum Grad ihrer Erschöpfun­g befragt. Die Forscher gehen davon aus, dass Lehrern, die an Burnout leiden, die Kraft fehle, um auf die Bedürfniss­e aller Schüler einzugehen. In Klassen mit vielen Kindern unterschie­dlicher Herkunft verschärfe sich das Problem. np

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