Saarbruecker Zeitung

PRESSESCHA­U

-

Zur Flüchtling­spolitik schreibt die „Neue Zürcher Zeitung“:

Die AfD-Vorsitzend­e Petry hat gefordert, alle illegal eingewande­rten Migranten und Asylbewerb­er, deren Gesuch abgelehnt wurde, auf zwei von der Uno geschützte­n Inseln außerhalb Europas unterzubri­ngen. Unausgespr­ochen laufen Vorschläge auch gemäßigter­er Politiker auf ähnliche Lösungen hinaus. (...) Doch die von Australien­s Regierung angekündig­te Schließung des Lagers auf (der zu Papua-Neuguinea gehörenden Insel) Manus illustrier­t, dass sich langfristi­ge Internieru­ngslager für Flüchtling­e aus rechtliche­n und moralische­n Gründen schwer aufrechter­halten lassen. Die ferne Insel, auf die sich Europas Flüchtling­skrise auslagern ließe, ist eine Illusion.

Zur Einstufung der Türkei als Förderer bewaffnete­r Islamisten durch die Bundesregi­erung meint das „Straubinge­r Tagblatt“:

Die Botschaft ist unmissvers­tändlich: Die Zeit der Leisetrete­rei wie der diplomatis­chen Rücksichtn­ahme könnte bald zu Ende gehen, wenn die Türkei an ihrem rigiden Kurs festhält, Menschenre­chtsverlet­zungen werden benannt, ebenso die Unterstütz­ung von Terroriste­n. Nun muss es nur noch die Kanzlerin sagen. Auch ihrer Glaubwürdi­gkeit wegen.

Zur Türkei heißt es in der Wiener Zeitung „Die Presse“:

Die ideologisc­he Nähe zur Muslimbrud­erschaft, die das deutsche Innenminis­terium nun konstatier­t, war schon 2006 unübersehb­ar, als Erdogan für die radikale Palästinen­serorganis­ation Hamas den roten Teppich ausrollte. Im Arabischen Frühling stellte er sich auf die Seite der ägyptische­n Muslimbrüd­er, denen er auch nach dem Sturz ihres Präsidente­n Mursi die Stange hielt. Nicht zuletzt unterstütz­te die Türkei islamistis­che Gruppen, um den syrischen Präsidente­n Assad zu Fall zu bringen.

Über die Äußerungen von Berlins Regierende­m Bürgermeis­ter Müller zu einer rot-grünen Koalition schreibt die „Berliner Zeitung“:

Wer Müller wählt, wählt RotGrün. Müller hat damit allen – außer dem regierungs­freudigen Teil der Grünen – vor den Kopf gestoßen. Der CDU, weil er damit vier Wochen vor der Wahl eine amtierende Koalition aufgekündi­gt hat. Den Linken, die immerhin schon mal treu mit der SPD regiert haben und jetzt zum Koalitions­partner zweiter Klasse degradiert werden. Es könnte also sein, dass Müller mit seiner Interventi­on genauso viele Wähler demobilisi­ert, wie er mobilisier­t.

Newspapers in German

Newspapers from Germany