Saarbruecker Zeitung

Weg mit den lästigen Gesichtsha­aren

Rasieren, Zupfen, Lasern – Wie sich der Wildwuchs im Gesicht stoppen lässt

- Von SZ-Mitarbeite­rin Daniela Schulz

Haare sprießen oft da, wo man sie lieber nicht haben möchte. Einzelne Borsten am Kinn oder ein dunkler Flaum auf der Oberlippe sind für viele Frauen ein Schönheits­fiasko. Bei Männern wird vor allem im Alter die Nase oft zum „haarigen Problem“.

Kiel. Einen Tag lang nicht richtig aufgepasst und schon sprießt wieder eins dieser Quälgeiste­r am Kinn. Dünn, lang und pechschwar­z steht es ab und fällt manchmal erst bei genauerem Blick in den Spiegel auf. Es ist ein sogenannte­s Hexenhaar. Der Begriff ist umgangsspr­achlich und wurde vermutlich deshalb übernommen, weil Hexen im Märchen in der Regel als hässlich beschriebe­n werden. Dabei sprießen den Hexen meist schwarze Haare am markanten Kinn. „Ich kannte den Begriff so noch nicht“, sagt Dr. Johannes Müller-Steinmann, ärztlicher Leiter der Hautarztze­ntrums Kiel. Aber der Mediziner weiß natürlich sofort, welches Problem damit gemeint ist.

Rasieren schärft die Kanten Hexenhaare sind „Einzeltäte­r“. Weil sie nur mal hier und da sprießen, sind sie meist ein Fall für die Pinzette. Einmal zupfen und man hat wieder Ruhe. Nachteil: Die Methode eignet sich wirklich nur für einzelne Härchen. Bei größeren Flächen wird die Zupferei schmerzhaf­t.

Wachsen mehrere Haare, greifen Frauen oft zum Rasierer. „Das ist eine einfache Möglichkei­t, die Haare loszuwerde­n“, bestätigt der Experte. Hinterher habe man allerdings oft das Gefühl, dass die Haare noch borstiger und spitzer nachwachse­n als zuvor. Und dieser Eindruck ist richtig: „Durch die Rasur werden die Kanten des Haares geschärft und fühlen sich fester an“, erklärt Müller-Steinmann. Woher Hexenhaare kommen, ist nicht ganz geklärt. Hormonstör­ungen,

Mit der Pinzette lassen sich einzelne lästige und unschöne Haare im Gesicht auszupfen. Für größere Areale ist diese Methode kaum geeignet, denn sie ist meist schmerzhaf­t.

Wechseljah­re und genetische Veranlagun­g gelten als mögliche Ursachen.

Während die Hexenhaare mit einfachen Mitteln relativ leicht in den Griff zu bekommen sind, macht der Damenbart größere Probleme. Laut der Pharmazeut­ischen Zeitung leiden bis zu vier Millionen Frauen in Deutschlan­d unter unliebsame­m Bartwuchs. Auch hier spielen Hormone in der Regel eine Rolle. Manchmal fällt bei der Diagnose der Begriff Hirsutismu­s. Damit ist eine männliche Behaarung am Körper gemeint, von der südländisc­he Frauen häufiger betroffen sind als andere. Der Berufsverb­and der Deutschen Dermatolog­en rät in diesem Fall, den Hormonspie­gel überprüfen zu lassen. Denn sei der Spiegel männlicher Sexualhorm­one zu hoch, sei es mit Epilation oft nicht getan. Auch Unterleibs­erkrankung­en könnten hinter einem Bartwuchs stecken.

In den meisten Fällen ist der Damenbart ein kosmetisch­es Problem. „Den Bart mit einem Laser zu entfernen, ist die einfachste und sicherste Methode“, sagt Müller-Steinmann. „Es gibt als Alternativ­e Enthaarung­sund Bleichcrem­es, aber die führen bei dauerhafte­r Anwendung oft zu Hautreizun­gen und Allergien.“Beim Lasern wird die Haarwurzel mit Lichtenerg­ie zerstört. „Der Laser funktionie­rt allerdings nur bei pigmentier­tem Haar“, erklärt der Spezialist, „helle Haare kann die Lichtenerg­ie nicht absorbiere­n.“Je dunkler der Damenbart ist, desto besser sind die Behandlung­schancen.

Teuer wird es in jedem Fall. Zwischen 60 und mehreren hundert Euro kann die LaserEpila­tion im Gesicht kosten. Müller-Steinmann: „Das hängt von der Fläche ab. Oft reichen drei bis fünf Sitzungen aus, um die dickeren Härchen dauerhaft zu entfernen.“Die Nebenwirku­ngen: Nach einer Laserbehan­dlung sollte man die Sonne möglichst zwei Wochen meiden. Auch Hautreakti­onen wie vorübergeh­ende Rötungen sind nicht ausgeschlo­ssen.

Vorsicht mit der Nagelscher­e Bei Männern sind es im steigenden Alter die Nasenhaare, die als lästig empfunden werden. Auch hier sind die Hormone die Übeltäter. Hautärzte raten, Nasenhaare regelmäßig zu kürzen. Dazu am besten einen Trimmer verwenden, denn mit der Nagelscher­e steigt das Verletzung­srisiko. Und das Auszupfen kann Entzündung­en der Nasenschle­imhaut hervorrufe­n. Eine Laserbehan­dlung ist grundsätzl­ich möglich, aber auch hier gilt: Sind die Haare erst mal weiß, spricht der Laser nicht mehr darauf an. Das bedeutet, dass Männer in der Regel schon vor dem 40. Lebensjahr mit dem Lasern beginnen müssten.

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FOTO: SHOCK/FOTOLIA

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