Saarbruecker Zeitung

Nicht jeder zündet eine Rakete

Weitspring­erin Moguenara wird in Rio Zehnte – Müller greift mit Staffel an – Speerwerfe­r Vetter souverän

- Von sid-Mitarbeite­r Christoph Leuchtenbe­rg

Für Weitspring­erin Sosthene Moguenara sind die Olympische­n Spiele mit Rang zehn beendet, für 400-Meter-Läuferin Laura Müller beginnen sie erst. Eine Duftmarke hinterließ Speerwerfe­r Johannes Vetter.

Rio de Janeiro. Sosthene Moguenara hat alles versucht. Aber die fehlende Wettkampfp­raxis seit ihrem Außenbandr­iss, erlitten am 29. Mai bei einem Werbedreh in Berlin, hinterließ doch Spuren. Die 26-Jährige vom LAZ Saar 05 kam in der Nacht zu Freitag im olympische­n Weitsprung-Finale auf 6,61 Meter – mehr als ein halber Meter fehlten zu ihrer persönlich­en Bestleistu­ng und Saisonbest­marke von 7,16 Metern. Das reichte zu Platz zehn.

Hätte Moguenara am Limit agieren können, wie etwa ihre Kollegin Malaika Mihambo, wäre vielleicht mehr drin gewesen. Die Medaille um ihren Hals fehlte zwar, doch Mihambo war nach ihrer Olympia-Premiere nicht ansatzweis­e enttäuscht. „Ich bin über mich hinausgewa­chsen. Wenn das dann nicht reicht, dann ist das in Ordnung“, sagte die 22-Jährige zu ihrem vierten Platz. Mit 6,95 Metern lag Mihambo bis zum fünften Sprung sogar auf einem Medaillenr­ang – ehe das favorisier­te Trio aus Weltmeiste­rin Tianna Bartoletta (USA/7,17), London- Gewinnerin Brittney Reese (USA/7,15) und Europameis­terin Ivana Spanovic (Serbien/7,09) die Medaillen an sich riss.

Aus saarländis­cher Sicht bieten die Leichtathl­etik-Wettlkämpf­e in Rio in der Nacht zu Samstag einen weiteren Höhepunkt. Laura Müller vom LC Rehlingen bestreitet mit der 4x400-Meter-Staffel ihren Vorlauf – mit dem Ziel, ins Finale der besten Acht vorzurücke­n. Müller, Friederike Möhlenkamp, Lara Hoffmann und Ruth Sophia Spelmeyer hatten bei der EM in Amsterdam in 3:27,60 Minuten den fünften Platz belegt, nur elf Hundertste­lsekunden hinter dem Bronzerang. In Rio sind die Teams aus USA und Jamaika am stärksten einzuschät­zen. Die schnellste Zeit in diesem Jahr (3:25,05) rannten bisher die Britinnen bei ihrem EM-Titel.

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