Nicht jeder zündet eine Rakete
Weitspringerin Moguenara wird in Rio Zehnte – Müller greift mit Staffel an – Speerwerfer Vetter souverän
Für Weitspringerin Sosthene Moguenara sind die Olympischen Spiele mit Rang zehn beendet, für 400-Meter-Läuferin Laura Müller beginnen sie erst. Eine Duftmarke hinterließ Speerwerfer Johannes Vetter.
Rio de Janeiro. Sosthene Moguenara hat alles versucht. Aber die fehlende Wettkampfpraxis seit ihrem Außenbandriss, erlitten am 29. Mai bei einem Werbedreh in Berlin, hinterließ doch Spuren. Die 26-Jährige vom LAZ Saar 05 kam in der Nacht zu Freitag im olympischen Weitsprung-Finale auf 6,61 Meter – mehr als ein halber Meter fehlten zu ihrer persönlichen Bestleistung und Saisonbestmarke von 7,16 Metern. Das reichte zu Platz zehn.
Hätte Moguenara am Limit agieren können, wie etwa ihre Kollegin Malaika Mihambo, wäre vielleicht mehr drin gewesen. Die Medaille um ihren Hals fehlte zwar, doch Mihambo war nach ihrer Olympia-Premiere nicht ansatzweise enttäuscht. „Ich bin über mich hinausgewachsen. Wenn das dann nicht reicht, dann ist das in Ordnung“, sagte die 22-Jährige zu ihrem vierten Platz. Mit 6,95 Metern lag Mihambo bis zum fünften Sprung sogar auf einem Medaillenrang – ehe das favorisierte Trio aus Weltmeisterin Tianna Bartoletta (USA/7,17), London- Gewinnerin Brittney Reese (USA/7,15) und Europameisterin Ivana Spanovic (Serbien/7,09) die Medaillen an sich riss.
Aus saarländischer Sicht bieten die Leichtathletik-Wettlkämpfe in Rio in der Nacht zu Samstag einen weiteren Höhepunkt. Laura Müller vom LC Rehlingen bestreitet mit der 4x400-Meter-Staffel ihren Vorlauf – mit dem Ziel, ins Finale der besten Acht vorzurücken. Müller, Friederike Möhlenkamp, Lara Hoffmann und Ruth Sophia Spelmeyer hatten bei der EM in Amsterdam in 3:27,60 Minuten den fünften Platz belegt, nur elf Hundertstelsekunden hinter dem Bronzerang. In Rio sind die Teams aus USA und Jamaika am stärksten einzuschätzen. Die schnellste Zeit in diesem Jahr (3:25,05) rannten bisher die Britinnen bei ihrem EM-Titel.